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Weniger Geld vom DAAD – schwierige Zeiten für die internationalen Kooperationen der deutschen Hochschulen

Internationale Kooperationen an deutschen Hochschulen stehen zurzeit vor einer Vielzahl von Herausforderungen. In der Pandemiezeit mussten viele Kooperationen, aber auch internationale Lehrangebote schnell in digitale Formate überführt werden, persönliche Treffen konnten nicht stattfinden. Die zunehmende Systemrivalität, Flüchtlingskrisen und zuletzt der Krieg in der Ukraine bringen regelmäßig ganz neue Herausforderungen mit sich. Gleichzeitig sind internationale Vernetzung der Forschenden und internationale Erfahrungen für Studierende wichtiger denn je, um globale Krisen wie Klimazerstörung und Pandemie bewältigen zu können. In der Praxis müssen daher auch Kooperationsformate nachhaltiger gestaltet werden. Vor diesem Hintergrund sind die im aktuellen Haushaltsentwurf geplanten Kürzungen beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) besonders schwierig.

Die angespannte finanzielle Lage aufgrund der Pandemie und des Ukraine-Krieges mit all seinen Folgen hat auch den DAAD sowie andere Organisationen der auswärtigen Kulturpolitik getroffen. Der DAAD soll im nächsten Jahr 13 Millionen Euro einsparen. Bereits im laufenden Jahr müssen DAAD geförderte Projekte an der TU Berlin ihre Ausgaben um zehn Prozent kürzen.

Förderungen von Austausch, internationalen Studierenden, Geflüchteten, der Türkisch-Deutschen Universität und Kooperationen mit dem Globalen Süden sind betroffen

Die TU Berlin ist in den vergangenen Jahren stark vom DAAD unterstützt worden, allein 2021 flossen Gelder von mehr als zehn Millionen Euro an Förderung für Personen und Projekte.

Hierzu gehören die Unterstützung für internationale Studierende bei der Integration ins Studium, Kurse für geflüchtete Studierende und Stipendien für Austauschsemester. Zu den geförderten Projekten gehören aber auch zum Beispiel die Türkisch-Deutsche Universität oder das nationale Begleitprogramm für die Europäischen Hochschulnetzwerke.

Gerade im Bereich Kooperation mit Regionen des Globalen Südens spielen DAAD-Mittel eine wichtige Rolle. Beispiele sind das SDG-Graduiertenkolleg zu Sustainable Development Goals oder die Globalen Zentren zu den Themen Klima und Umwelt mit Partnern in Kolumbien und Südafrika sowie Global Health mit Partnern in Ghana.

Auch in neuen Bereichen wie Internationalisierung und Digitalisierung konnte die TU Berlin dank mehrerer vom DAAD geförderter Projekte schneller auf die Bedingungen der Corona-Pandemie reagieren und neue, nachhaltige Kooperationen entwickeln.

Die Unterstützung für geflüchtete Studierende und Wissenschaftler*innen an der TU Berlin hängt ebenfalls sehr von finanziellen Mitteln des DAAD ab. Eine entscheidende Frage wird sein, ob und um wieviel die Förderung im nächsten Jahr weiter gekürzt wird. Für die internationalen Kooperationen der deutschen Hochschulen jedenfalls keine leichten Zeiten.

Dr. Ulrike Hillemann-Delaney / Leitung Abteilung Internationales