Koordinationsbüro für Frauenförderung und Gleichstellung

Geschlechtliche Vielfalt

Geschlechtiche Vielfalt

Auch wenn unsere Wahrnehmung im Alltag uns das oft glauben lässt, reichen die Kategorien Frau und Mann nicht aus, um Geschlechter umfassend zu beschreiben. Geschlecht ist weder lebenslang festgelegt, noch lassen sich alle Geschlechter eindeutig und jeweils ausschließlich einer von nur zwei Schubladen zurechnen. Schon immer gab und gibt es Personen, die sich nicht in einer binären Aufteilung von Geschlecht wiederfinden.

Geschlechtervielfalt ist eine gesellschaftliche Realität. Das gilt auch für unsere Hochschule.

An der TU Berlin studieren und arbeiten nicht nur cis und endo, sondern auch trans, inter und nichtbinäre Hochschulangehörige.

Auch die TU Berlin ist durch das Berliner Hochschulgesetz aufgefordert, bestehende Nachteile für trans, inter und nichtbinäre Personen zu beseitigen. Ziel ist es, Hürden, etwa in formalen Verwaltungsverfahren, abzubauen und sich wertschätzend zu begegnen. Von 2020 bis 2022 war Geschlechtervielfalt ein Fokusthema der Diversity-Strategie der TU Berlin.

Informationen zu aktuellen Veranstaltungen sowie einem Archiv vergangener Workshops finden sich hier.

Anprechpersonen

Milan Fröhlich

Referent für Geschlechtervielfalt

milan.froehlich@tu-berlin.de

+49 30 314 26032

Pronomener/ihm
ErreichbarkeitMontag bis Donnerstag
RaumH 1108

Anna Schreiner

Referentin für Geschlechtervielfalt

anna.schreiner@tu-berlin.de

+49 30 314 75818

Pronomensie/ihr
ErreichbarkeitMontag und Dienstag
RaumH 1108

Für trans, inter, nichtbinäre Hochschulangehörige

Geschlechtseintrag divers oder kein Eintrag im Personenstandsregister für Beschäftigte

Unser digitales Erfassungssystem für Beschäftigte ist in der Lage, neben den Geschlechtseinträgen weiblich und männlich den Eintrag divers und keine Angabe zu erfassen. Die Anrede lässt sich davon unabhängig festlegen. Als Anrede gibt es die Optionen Frau und Herr oder keine Anrede. Sollten Sie im Personenstandsregister den Eintrag divers oder keinen Eintrag führen, können Sie in der Personalabteilung erwirken, dass dies auch an der TU so geführt wird.

Geschlechtseintrag für Studierende  

Auch im digitalen Erfassungssystem für Studierende steht neben den Einträgen weiblich und männlich ein dritter Eintrag zur Verfügung. Derzeit (Stand Dezember 2022) ist dieser leider noch nicht korrekt bezeichnet. Es wird angestrebt, auch hier die Einträge divers und keine Angabe zu schaffen. Unabhängig davon stehen für die Anrede die Optionen Frau, Herr und keine Anrede zur Verfügung. Bei Bedarf einer Anpassung, melden Sie sich bitte im Studierendensekretariat.

Anrede auf Abschlusszeugnissen von Studierenden

Mittelfristig werden alle Abschlusszeugnisse der TU Berlin nur auf den Vor- und Nachnamen und ohne Anrede oder andere Hinweise auf das Geschlecht ausgestellt. Derzeit (Stand Dezember 2022) ist dies bereits für die Studiengänge Bachelor und Master Physik sowie Master Historische Urbanistik der Fall.

Falls Sie ein anderes Fach studieren und ein Zeugnis ohne Anrede benötigen, wenden Sie sich bitte an das zuständige Team im Referat Prüfungen. Dies ist in Einzelfällen auch jetzt schon möglich.

Anpassung von persönlichen Daten an der TU Berlin für Studierende

Für Studierende gibt es die Möglichkeit, bei Vorlage des dgti-Ergänzungsausweises die Anpassung von Vorname und Geschlechtseintrag vornehmen zu lassen, bevor bzw. ohne dass eine Anpassung im Personenstandsregister und damit im Personalausweis vorgenommen wurde.

Eine Anpassung an der TU erfolgt selbstverständlich auch, wenn bereits eine amtliche Änderung vollzogen wurde.

In beiden Fällen können Studierende in tuPORT ihre Daten (z. B. Vorname und Angaben zum Geschlecht) ändern. Damit die Änderungen übernommen werden, muss dort ein Nachweis hochgeladen werden. Das kann die geänderte Geburtsurkunde, der Personalausweis oder der dgti-Ergänzungsausweis sein.

Im Anschluss an die Datenänderung in tuPORT kann kostenfrei ein neuer Studierendenausweis und eine neue E-Mail-Adresse beantragt werden (beides per Mail bei der Kartenausgabestelle KAS). Die neu eingetragenen Daten bzw. der neu eingetragene Vorname ist dann Grundlage für die Ausstellung von Nachweisen über die Immatrikulation, ECTS oder Zeugnisse.

Es ist nicht möglich den TUB-Kontonamen zu ändern. Mit einigem eigenen Aufwand ist es jedoch möglich, ein neues Konto zu erstellen und die alten Daten umzuziehen. Bitte wenden Sie sich dazu an Christopher Ritter oder Thomas Gebhardt von der ZECM.

Selbstverständlich ist es auch ohne offizielle Anpassung im Personenstandsregister möglich, schon bei der Immatrikulation den gewählten Namen und den passenden Geschlechtseintrag anzugeben. Dafür müssen neben dem Personalausweis auch der dgti-Ergänzungsausweis hochgeladen werden.

Bitte bedenken Sie, dass es aufgrund der verschiedenen Datenerfassungssysteme ggf. zu Schwierigkeiten kommt, wenn Sie zugleich an der TU beschäftigt sind.

Anpassung von persönlichen Daten an der TU Berlin für Beschäftigte

Für Beschäftigte, die (noch) keine Anpassung von Vorname und Geschlechtseintrag im Personenstandsregister erwirkt haben, gibt es an der TU Berlin inzwischen folgende Möglichkeit:

Sie können zusätzlich zu den Daten aus Ihrem Personalausweis, den Vornamen und die Anrede, die Sie tatsächlich nutzen, im digitalen Erfassungssystem der TU Berlin eintragen lassen. Die Daten aus Ihrem Personalausweis verbleiben dann zwar in beispielsweise Ihrem Arbeitsvertrag und der Entgeltabrechnung, jedoch können Sie im Hochschulalltag Ihre neuen Angaben umfangreich nutzen. Die digitalen Systeme der TU sind inzwischen weitgehend in der Lage auf die zusätzlich eingetragenen Angaben zuzugreifen.

Weitere Informationen und ein Antragsformular finden Sie auf den Webseiten des Servicebereichs Personal.

Bitte geben Sie auf hochschulinternen Anträgen zusätzlich zu Ihrem Namen immer auch Ihre Personalnummer an. Dies ermöglicht eine zweifelsfreie Identifizierung und beschleunigt Verwaltungsprozesse.

Geschlechtsneutrale Toiletten

Im TU Hauptgebäude wurden geschlechtsneutrale Toiletten eingerichtet. Nähere Informatiionen finden Sie hier. Auch in weiteren Gebäuden der TU Berlin sollen geschlechtsneutrale Toiletten eingerichtet werden.

Für alle anderen Hochschulangehörigen – Verbündete*r sein: „Becoming an Ally“

(viele der folgenden Hinweise sind inspiriert von der Broschüre „trans.inter*.nicht-binär“ und dem Leitfaden für geschlechtersensible Sprache des KFG)

  • Outen Sie eine Person keinesfalls. Wenn Sie von einer Person wissen, dass sie trans, inter oder nicht-binär ist, behalten Sie dieses Wissen für sich; es sei denn, Sie haben mit der Person andere Absprachen getroffen. Wenn Ihnen der alte Vorname einer Person bekannt ist, behalten Sie diesen für sich.  
  • Für Lehrende: Rufen Sie Studierende in Seminaren o. Ä. nicht als „Frau X“ oder „Herr Y“ auf, sondern lesen Sie lediglich deren Nachname vor. Nur den Nachnamen vorzulesen ist noch besser als Nachname und Vorname, da sich unter den Studierenden Personen befinden könnten, für die der Vorname aus ihrem Personalausweis bzw. Ihrer Anmeldeliste nicht stimmig ist. Geben Sie den Studierenden die Möglichkeit, Angaben auf der Anmeldeliste (vertraulich, bspw. per E-Mail) zu korrigieren.
  • Respektieren Sie die Freiheit der Anrede und den gewählten Vornamen. Wenn Personen Sie darum bitten, sie anstatt mit Herr X mit Frau X anzureden (oder umgekehrt) und einen anderen Vornamen zu nutzen – respektieren sie diesen Wunsch und handeln entsprechend. Falls Ihnen dies einmal missglückt, entschuldigen und verbessern Sie sich kurz. Machen Sie keine große Sache daraus. Aber achten Sie beim nächsten Mal darauf.
  • Nutzen Sie geschlechterumfassende Sprache, sowohl beim Schreiben als auch beim Sprechen. Das geht beispielsweise mithilfe des Gender-Sternchens wie in „Student*innen“. Eine Alternative sind neutrale Formen wie „Studierende“. Weitere Anregungen dazu finden Sie im Leitfaden zu geschlechtersensibler Sprache des Koordinationsbüros für Frauenförderung und Gleichstellung.
  • Nutzen Sie geschlechtsneutrale Anreden in E-Mails, wenn Ihnen die Geschlechtsidentität einer Person nicht bekannt ist, wie bspw. „Guten Tag Laura Lopez“.
  • Benennen Sie in Ihrer E-Mail-Signatur und ggf. auf Ihrer Webseite Ihre Anrede und Ihr Pronomen. Damit zeigen und normalisieren Sie, dass die Geschlechtsidentität einer Person nicht immer anhand des Vornamens oder anhand des Aussehens ablesbar ist. Sie machen es damit indirekt auch anderen leichter, ihre Anrede bzw. ihr Pronomen zu benennen. Die Empfehlung der TU Berlin zur Angabe von Pronomen und Anrede in der Mail-Signatur finden Sie hier.
    Zusätzlich können Sie in Ihrer Signatur darum bitten, dass die*der Empfänger*in Ihnen Pronomen bzw. Anrede mitteilt, damit Sie Ihr Gegenüber korrekt ansprechen können. Beispiele:
    Mein Pronomen ist sie/ihr. Teilen Sie mir gern auch Ihr Pronomen mit.
    Mein Pronomen ist er/sein. Damit ich Sie auch künftig richtig ansprechen kann, teilen Sie mir gern auch Ihr Pronomen mit.
    Bitte benutzen Sie eine geschlechtsneutrale Anrede für mich und verzichten Sie auf Frau oder Herr Nachname. Stattdessen können Sie Guten Tag Vorname Nachname oder Sehr geehrte*r Vorname Nachname nutzen.
  • Zweigeschlechtlich organisierte WC-Anlagen können trans, inter oder nicht-binären Personen den Toilettengang erschweren, weil sie dort mit irritierten Blicken oder Anfeindungen konfrontiert werden könnten. Beteiligen Sie nicht daran. Wenn Sie auf dem WC einer Person begegnen, die dem ersten Anschein nach dort „falsch“ ist, ziehen Sie die Möglichkeit in Betracht, dass Sie sich irren. Lassen Sie die Person in Ruhe das WC nutzen. Schreiten Sie ein, wenn andere die Anwesenheit der Person kritisch kommentieren. Setzen Sie sich für geschlechtsneutrale WCs in Ihrem Bereich ein.
  • Generell: Schreiten Sie ein, wenn Sie Zeug*in eines diskriminierenden Vorfalls werden! Vor allem trans Personen werden übermäßig häufig zu Betroffenen von transfeindlichen oder (hetero-) sexistischen (verbalen und körperlichen) Angriffen. Schauen Sie nicht weg, sondern bieten Sie der betroffenen Person währenddessen und/oder hinterher Ihre Unterstützung an!
  • Für Lehrende: Überprüfen Sie Ihren Lehrkanon. Gibt es die Möglichkeit, Geschlechternormen kritisch zu reflektieren? Tun Sie das.
  • Für Studierende: Überprüfen Sie Ihre Literaturlisten. Gibt es vielleicht Frauen oder queere Personen, die zum jeweiligen Thema auch Relevantes beigetragen haben?
  • Informieren Sie sich. Nutzen Sie Weiterbildungsangebote und das Internet. Insbesondere über menschenrechtsverletzende geschlechtsangleichende Operationen an inter Personen (insbesondere Kindern) ist noch viel zu wenig Wissen bekannt.
  • Einführungsvortrag Geschlechtliche Vielfalt in Verwaltung und Lehre, Né Fink diskutiert in diesem Vortrag, welche Hürden trans*, inter* und abinäre Personen in ihrem Alltag an der Hochschule oft erleben. Aber auch, wie sie mit den jeweiligen Herausforderungen an ihrer Universität umgehen. Welche Chancen und Möglichkeiten haben sich in den letzten Jahren aufgetan? Wie können wir als Mitarbeitende der Hochschule wertschätzend und unterstützend sein?

Zum Weiterlesen & -denken

Beratungsstellen, Vereine und Selbstorganisierung für TIN Personen

  • QUEER LEBEN - Beratungsstelle für inter- und transgeschlechtliche Menschen und ihre Angehörigen
     
  • Lesbenberatung Berlin - ein offener Ort für Frauen, Mädchen, Inter* und Trans* in unterschiedlichen Lebenssituationen  
     
  • LesMigras- Beratung für Lesben, bisexuelle Frauen, Trans* und Inter* (LBTI)  
     
  • TrIQ - soziales Zentrum und ein politisch, kulturell und im Forschungsbereich aktiver Verein, der sich für trans-, intergeschlechtliche und queer lebende Menschen in Berlin und darüber hinaus einsetzt 
     
  • GLADT - Selbstorganisation von Schwarzen und of Color Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans*, Inter* und Queere Menschen in Berlin
     
  • Casa Kuá – Trans* Inter* Queer Community & Health Center
     
  • Queermed Deutschland – Verzeichnis für queer­freundliche und sensibilisierte Ärzt*innen
     
  • Schwulenberatung Berlin

Plakat bestellen

Im KFG kann wieder ein Plakat der KULTURWANDEL-Initiative bestellt werden, das auf Aspekte geschlechtlicher Vielfalt aufmerksam macht. Nutzen Sie die Möglichkeit mit deM Poster in Ihren Räumlichkeiten an der TU Berlin für das Thema zu sensibilisieren. Bei Interesse senden Sie bitte eine E-Mail mit Angaben zu Stückzahl an ines.meli@tu-berlin.de