Angewandte Geochemie

Exploration känozoischer fossilführender Ablagerungen im Atbara-Tal, Sudan

Ost- und Nordostafrika sind weltweit bekannt für die Funde von Homininen. Hominine haben in der Region mindestens 7 bis 6 Millionen Jahre lang gelebt und sich entwickelt. In diesem Zeitraum haben sich auch das Klima, die Flora und Fauna sowie die Landschaft in der Region verändert. Diese Umweltveränderungen wurden sowohl von regionalen als auch von globalen Faktoren gesteuert, z. B. von tektonischen und topografischen Veränderungen, schwankenden Erdbahnparametern und während des Pleistozäns von den Vergletscherungen der nördlichen Hemisphäre. Unter welchen Umweltbedingungen die Homininen lebten und wie Umweltveränderungen ihre Entwicklung beeinflusst haben, ist jedoch nur wenig bekannt, insbesondere für die letzten 1 Million Jahre, und die wenigsten Informationen dazu gibt es wohl aus der Sahelzone und insbesondere aus dem Sudan.

Um diese Informationslücke zu schließen, ist es wichtig, Sedimentarchive zu untersuchen, die lange Zeiträume des Pleistozäns dokumentieren und auch Fossilien und archäologische Funde enthalten. Solche Sedimentarchive gibt es im Ostsudan. Neben den Fossilien und Steinwerkzeugen, die in diesen Sedimentabfolgen vorhanden sind, sind die Sedimente und vor allem die darin enthaltenen fossilen Böden (Paläoböden) Archive der alten Klimabedingungen und Ökosysteme. In diesem Dissertationsprojekt werden die Sedimente der paläontologisch ergiebigen, pleistozänen Schwemmlandablagerungen im oberen Atbara-Tal im Ostsudan untersucht, wobei sedimentologische, mineralogische und geochemische Methoden zur Rekonstruktion der Paläoumweltbedingungen während der Ablagerung eingesetzt werden.

Projektträger:

DAAD, DFG, National Geographic Exploration

Projektleitung:

Prof. Dr. Thomas Neumann (TU Berlin), Dr. Robert Bussert (TU Berlin), Dr. Faysal Bibi (Museum für Naturkunde, Berlin)

Projektbearbeiter:

MSc. Mosab Mohammednoor