Die Mineralogische Sammlung der Technischen Universität Berlin blickt seit 1781 auf eine langjährige Geschichte zurück und zählt zu den fünf größten und mineralogisch bedeutendsten der Bundesrepublik. Die Sammlungen bestehen aus einer öffentlich zugänglichen Schausammlung, umfangreichen Sammlungen zur Speziellen Mineralogie und Mineral-Systematik, mehreren fachlich spezifischen Teilsammlungen, umfangreichen Lehrsammlungen sowie Magazinsammlungen.
Größe | Der Schauraum der Mineralogischen Sammlungen der TU Berlin, Raum BH 612, hat eine Größe von ca. 200 qm. |
8 große Schauvitrinen I - VIII | Ausstellung der Mineralsystematik der 8 wesentlichen Mineralgruppen (Elemente, Sulfide, Oxide, Halogenide, Sulfate, Carbonate, Phosphate, Silikate). In der tiefen Vorderseite werden jeweils große museale Schaustücke in ästhetischer Anordnung gezeigt, auf der flacheren Rückseite sind kleinere Exponate streng nach der Mineralsystematik geordnet. Die Ordnung folgt der weltweit üblichen Systematik nach STRUNZ (Mineralogische Tabellen); Prof.Dr.Dr.H.Strunz war 29 Jahre lang Ordinarius für Mineralogie und Kristallographie in unserem Hause. |
Große Wandvitrine IX | Ausstellung der wichtigsten Gesteine. |
Große Wandvitrine X | Stücke des mineralreichen Phosphat-Pegmatits Hagendorf/Bayern. |
20 Pultvitrinen | Die 20 Pultvitrinen an der rechten und linken Außenwand des Schauraums zeigen typische Stücke für die verschiedenen Mineral- Bildungsbereiche, sowie zu Sonderthemen. (zur Zeit: Mineralrohstoffe des täglichen Bedarfs, Zwillingskristalle und orientierte Verwachsungen von Calcit u.a.) |
10 Pultvitrinen | Die 10 Pultvitrinen an der hinteren Außenwand des Schauraums zeigen die Mineralsystematik der Oxide und Sulfate. |
Vitrinen-Unterschränke | In den 92 Unterschränken aller Vitrinen des Schauraums ist der Hauptteil der Mineralogischen Hauptsammlung untergebracht (insgesamt ca. 100.000 inventarisierte und katalogisierte Stücke). |
Podeste | Auf einigen Podesten vor den Vitrinen befinden sich besonders große Exponate. |
Gestaltung | Die gesamte Einrichtung wurde unter der Leitung von Prof. Strunz 1957-1958 konzipiert, der Einzug erfolgte 1959. Aus wissenschaftshistorischen Gründen wurde die Gesamteinrichtung, Beschriftung und Etikettierung beibehalten beziehungsweise entsprechend fortgeführt. |
große Flurvitrine BH-Gebäude 2.Stock | Gezeigt werden Stücke der Kupferlagerstätte Tsumeb/Namibia sowie einiger Pegmatit-Vorkommen Namibias. |
4 große Wandvitrinen EB-Gebäude neues Foyer | Gezeigt werden Exponate zu den 4 Themen: Fossile Brennstoffe (Erdöl, Braunkohle, Steinkohle) CO2-Problematik (Karbonate) Rauchgas-Entschwefelung (Gipse) Metallische Rohstoffe (Gangstücke hist. dt. Minen) |
Systematische Mineralogische Sammlung | ca. 95.000 Stück; ca. 2.500 Mineralarten; Ordnungsschema: Mineralsystematik nach STRUNZ ("Mineralogical Tables") |
Magazin (Fundus) | ca. 80.000 Stück; Nachschub für Lehr- und Übungssammlungen, Proben für Lehr- und Forschungszwecke sowie "Anfragen aus aller Welt" (z.Zt. 2-3 pro Woche); Ordnungsschema: Mineralsystematik bzw. Fundgebiete |
Gesteinssammlung | ca. 2000 Stück; Handstücke und polierte Platten, z.T. mit Dünnschliffen für die Durchlichtmikroskopie; Ordnungsschema: Bildungsbereiche |
Vorlesungs- Sammlung | ca. 3500 Stück; Mineralien, Gesteine und technische Produkte für die Lehrveranstaltungen; Ordnungsschema: mineralsystematisch und thematisch |
Übungs- Sammlungen | ca. 1.500 Stück; Mineralien und Gesteine für die Lehrveranstaltungen; Ordnungsschema: nach Lehrveranstaltungen |
Anschliffe | ca. 1.000 Stück; Anschliffe für die Auflichtmikroskopie; Ordnungsschema: Mineralsystematik |
Historische Dünnschliffe | ca. 1.000 Stück; Mineral- und Gesteinsdünnschliffe für die Durchlichtmikroskopie, orientierte Einkristallschliffe |
Kristallmodelle (aus Holz) | ca. 3.500 Stück; "legendäre" historische Serien von 1862 und 1880 u.a.; Ordnungsschema: Kristallklassen |
historische Instrumente zur Mineraluntersuchung | ca. 30 Stück; Polarisationsmikroskope, Reflexions- Goniometer, Fühlhebel- und Anlege-Goniometer, Analysewaagen, Lötrohr- Besteck etc. |
Führungen | Führungen durch die Mineralogische Schausammlung auch außerhalb der Öffnungszeiten nach Vereinbarung (auch für Schulklassen) |
Fachinformationen | Informationen zu speziell mineralogischen Fragen, geowissenschaftlichen Fragen; Beratungen und Literaturauskünfte |
Wissenschaftliche Proben | Für wissenschaftliche Untersuchungen werden Mineralproben, sowie Kristallzeichnungen und Fotos ausgewählt und zur Verfügung gestellt. (weltweite Anfragen) Modalitäten nach Vereinbarung |
Ausleihen von Exponaten | für Ausstellungen externer Museen, Lehrveranstaltungen etc. Modalitäten nach Vereinbarung |
Mineralbestimmung | Bringen Sie Ihre Stücke vorbei, am besten zu normalen Öffnungszeiten der Sammlung oder in das Büro BH-N 242. Egal, ob Eigenfund, Erbstück, Gelegenheitskauf, wiss. Probe oder Museumsstück: in aller Regel lässt sich mittels Beobachtung und einfacher Hilfsmittel entscheiden, worum es sich handelt. In schwierigeren Fällen erfolgt Beratung über das weitere Vorgehen. |
Vorträge | populärwissenschaftliche Vorträge für Sammler, Vereine, div. Institutionen Umfang und Niveau nach Vereinbarung mit div. Demonstrationsmaterial: Einführung in die Welt der Kristalle; Zwillingskristalle; Einführung in die Kristallographie; Die "legendären" historischen Kristallmodelle der TU Berlin; Kombinationen von Kristallformen: verblüffende Einsichten; Mineralogisch-kristallographische Begriffe (Polymorphie, Polytypie, Isotypie, Homöotypie, Isomorphie, Diadochie); Feldspäte: "Die Hälfte der Erdkruste"; Pegmatite und ihr Mineralinhalt: Wichtige Lagerstätten der Edelsteine und seltener Metalle; 250 Jahre Mineralogische Sammlungen von der Bergakademie zur TU Berlin; Rund um den Quarz: Formen, Varitäten, Besonderheiten; Millersche Indices; Besonderheiten des Kristallwachstums: Skelette, Locken und Sterne; Calcit - mineralogisch-kristallographische Besonderheiten eines "Allerweltsminerals"; Calcit - orientierte Verwachsungen; Ein neuer Staurolith-Drilling; Konservieren von Mineralien; Pseudomorphosen; Epitaxien |
Projektvormittage für Schulen | Umfang und Niveau nach Vereinbarung. Mögliche Themen: Was ist ein Kristall?, Was ist ein Mineral?, Wir züchten einen Kristall, Was ist Symmetrie?, Wir basteln Kristallmodelle. Mineralbestimmung nach äußeren Kennzeichen. |
Öffnungszeiten der Schausammlung | in der Regel Freitag 9-12 und nach Vereinbarung |
Eintritt | frei |
Führungen | nach Vereinbarung |
Kustus/ Kurator | Dr. Robert Johannes Giebel |
Adresse | Mineralogische Sammlungen Technische Universität Berlin Institut für Angewandte Geowissenschaften Sekr. BH 1 / BH 9-3 Ernst-Reuter-Platz 1 10587 Berlin |
Die Mineralogischen Sammlungen der TU Berlin wird durch den hauptamtlichen Kustoden (Kurator) Dr. Robert Johannes Giebel betreut.
R. Johannes Giebel studierte Geologie und Petrologie an der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg und schloss sein Studium 2012 als Diplom-Geologe ab. Am Ende seines Studiums besuchte er zusätzlich die Universität des Freistaates in Bloemfontein (Südafrika) und erhielt dort 2013 den Master of Science im Bereich der Lagerstättenkunde. Von 2013 bis 2015 war er im Referat Geologie, Mineralogie und Sedimentologie des Staatlichen Museums für Naturkunde in Karlsruhe tätig. Von 2015 bis 2020 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Mineralogie und Petrologie am Institut für Angewandte Geowissenschaften der Eberhardt Karls Universität in Tübingen, wo er 2019 die Promotion zum Dr. rer. nat. mit dem Dissertationsthema „The petrogenesis of carbonatites: Mineral variations and effects on the REE mineralization.“ beendete. Seit 2020 leitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Kustode die Mineralogischen Sammlungen der TU Berlin.
Unterstützt wird Dr. Giebel durch die ehrenamtliche Tätigkeit von Kustodin (Kuratorin) Dr. Susanne Herting-Agthe i. R.
Susanne Herting-Agthe studierte Mineralogie an der Ruhr-Universität Bochum und an der TU Berlin, mit Abschluss als Diplom-Mineralogin 1979, Thema der Diplom-Arbeit: „Weißenbergrückstrahlaufnahmen von Alkalifeldspäten und ergänzende Elektronenmikroskopische Untersuchungen.“ Am Institut für Mineralogie und Kristallographie der TU Berlin beendete sie ihre Arbeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin mit der Promotion zum Dr. rer. nat und einer Dissertation zum Thema „Untersuchung der nichtlinearen Anteile der Intensitäts-Konzentrations-Beziehung binärer Systeme bei der Röntgen-Spektral-Analyse“. Von 1984 bis 2019 arbeitete sie als Akademische Rätin und Kustodin der Mineralogischen Sammlungen der TU Berlin.
Einrichtung | Mineralogische Sammlungen |
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Sekretariat | BH 1 / BH-N 9-3 |
Adresse | Ernst-Reuter-Platz 1 10587 Berlin |
Tel.-Nr. Büro | 030 - 314 22254 |
Tel.-Nr. Min. Samml. | 030 - 314 23965 |