Seit vielen Jahrzehnten werden am Fachgebiet Fahrzeugantriebe der TU Berlin (ehem. FG Verbrennungskraftmaschinen) Forschungsprojekte zur Weiterentwicklung von Antriebssystemen für den Straßentransport hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit und Effizienz experimentell und simulativ bearbeitet.
Aufgrund der global inhomogenen Randbedingungen für die individuelle Mobilität, wie z.B. der Verfügbarkeit von Ladepunkten, den Anforderungen an Last und Reichweite, oder aber den finanziellen Möglichkeiten in den jeweiligen Märkten, existiert weltweit ein breites Technologiespektrum für Fahrzeugantriebe.
Der zunehmende Einzug der Elektrifizierung in den Fahrzeugantrieb führt zu einer deutlichen Steigerung der Gesamtsystemkomplexität und damit zu einem erhöhten Forschungsbedarf. Hierbei sind vor allem die Realisierung des 48V-Bordnetzes sowie die Hybridisierung des Antriebsstrangs mit den dazu notwendigen Betriebsstrategien zu nennen.
In Zukunft wird der batterieelektrische Fahrzeugantrieb in vielen Ländern der Welt einen immer stärkeren Durchbruch ins alltägliche Leben finden. Es ist daher wichtig, diese Technologie noch effizienter, langlebiger und sicherer zu gestalten. Auch die Erzeugung elektrischer Energie direkt im Fahrzeug durch Brennstoffzellen, als mögliche Alternative zum weit verbreiteten batterieelektrischen Antrieb, stellt in Zukunft einen wichtigen Forschungsschwerpunkt dar.
Eine Elektrifizierung der Fahrzeugflotte (Pkw und Nutzfahrzeuge) - in dem Maße, wie sie in Europa oder den USA stattfindet - wird nicht in allen Teilen der Welt in ausreichender Geschwindigkeit umgesetzt werden können. Daher sind Forschungsbemühungen zum verbrennungsmotorischen Antrieb noch immer notwendig, um den CO2-Fußabdruck des Verkehrssektors über den gesamten Produktlebenszyklus weiter zu reduzieren. Hierbei können auch Bio- und synthetische Kraftstoffe dazu beitragen, die Emissionen im Laufe des Lebenszyklus deutlich zu senken.