Forschen mit der Gesellschaft

Die transdisziplinäre Strategie der Technischen Universität Berlin

Die Technische Universität Berlin sucht nach Lösungen für große gesellschaftliche Herausforderungen. Dazu kooperiert sie auf Augenhöhe mit Partner*innen außerhalb der akademischen Welt. Ihre Forscher*innen stellen Expert*innenwissen zur Verfügung und holen zugleich außerwissenschaftliches Wissen in die Universität hinein.

Die Entwicklung eines transdisziplinären Profils hat angesichts der Diskussion um die Öffnung der Wissenschaft und um große gesellschaftliche Herausforderungen - wie die digitale Transformation, den Klimawandel oder die Urbanisierung - sowie entsprechender Erwartungen an einen Lösungsbeitrag der Wissenschaft einen besonders hohen strategischen Wert für die Technische Universität Berlin.

Doch was bedeutet Transdisziplinarität? Kern dieses zukunftsweisenden Forschungsansatzes ist es, thematisch wie methodisch nicht in einer einzelnen Disziplin oder ausschließlich in der akademischen Welt zu verharren.

Wissenschaftliche Fragestellungen werden vielmehr aus mehreren Perspektiven in kritischer Reflexion mit außeruniversitären Partner*innen und relevanten Gesellschaftsgruppen formuliert und bearbeitet. Das Ziel ist dabei, effektivere, nachhaltigere und demokratische Lösungen zu gesellschaftlichen Herausforderungen zu entwickeln.

 

Technische Universität Berlin entwickelt eigene Methoden

Zur Zielumsetzung wurden an der Technischen Universität Berlin unterschiedliche Konzepte und Methoden entwickelt. Außerdem hat sie ein transdisziplinäres Arbeitsprogramm für den Exzellenzverbund Berlin University Alliance beigesteuert. In Zukunft sollen, so die Strategie der Technischen Universität Berlin, vermehrt Reallabore zum Thema urbane Transformation entwickelt werden.

Ebenso wichtig für diese Strategie sind transdisziplinäre Formate, die sogenannten „TRAFOS“.  Dazu zählen die verschiedenen Angebote der Dialog-Plattform der Technischen Universität Berlin, die seit 2018 mit Forscher*innen und gesellschaftlichen Akteur*innen bereits mehrere Ideen-, Vernetzungs- und Methodenworkshops sowie eine Ideenkonferenz durchgeführt hat, um Forschungs- und Verbundideen zu entwickeln.

Ein zweiter Pfeiler ist das Pre-Research-Forum, ein gemeinsames Format von Freier Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technischer Universität Berlin und Charité – Universitätsmedizin Berlin, um Wissenschaft und außerwissenschaftliche Expertise zusammenzubringen.

Die dritte Säule bilden die Transdisziplinären Trialoge, in denen sich Stakeholder aus Wissenschaft und Politik, Wirtschaft und Gesellschaft speziell mit der Stadtentwicklung beschäftigen. Dazu gehören Themen wie Zuwanderung, Mobilität, Wachstum und Tourismus.

Beim Forschen mit der Gesellschaft werden auch Citizen-Science-Projekte immer wichtiger – unsere vierte Säule. Forscher*innen der Technischen Universität Berlin führen bereits zahlreiche Projekte durch, in denen Bürger*innen mitforschen, Daten sammeln oder Projektideen entwickeln. Themen, die die Bürger*innen miterforschen, befassen sich beispielsweise mit den Themen Sicherheit im Radverkehr, Schmecken und Essen, mit der Stickstoffdioxidbelastung in Berlin und mit Pilzen als Baustoffe, Kleidung und Kunstobjekte.

Transferstrategie: Von Reallaboren bis zu Citizen Science-Projekten

© Siemens

Wechselwirkungen zwischen Berliner Abwassersystem und Alltagsleben

Ein „digitaler Zwilling“ an der TU Berlin veranschaulicht die Abwasser-Infrastruktur von Großstädten und im ländlichen Raum. Im Dialog mit Bürger*innen und Kooperationspartner*innen entwickeln Forscher*innen Möglichkeiten, um das Leitungssystem effizienter zu gestalten und Verstopfungen zu vermeiden.