Medieninformation | 14. Juli 2020 | kj

Acht Millionen Euro für die TU Berlin

Drei neue Professuren bilden das wissenschaftliche Fundament des neuen Werner-von-Siemens Centre for Industry and Science

Rund acht Millionen Euro Förderung erhalten jetzt die 14 Fachgebiete der Technischen Universität Berlin, die an den drei aktuellen Forschungsprojekten des Werner-von-Siemens Centre for Industry and Science (WvSC) beteiligt sind. Die Mittel setzen sich zusammen aus Zuschüssen des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie Mitteln des Landes Berlin. Insgesamt werden die drei Projekte für die kommenden drei Jahre mit 30 Millionen Euro gefördert. Zusätzlich zu der Projektförderung entstehen an der TU Berlin – finanziert durch das Land Berlin – drei neue Professuren, die zeitnah ausgeschrieben werden: Design for Additive Manufacturing an der Fakultät V Verkehrs- und Maschinensysteme, Materials for Additive Manufacturing an der Fakultät III Prozesswissenschaften und Mathematische Modellierung von industriellen Lebenszyklen an der Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften.
 

Aktuell wird am WvSC an drei Projekten geforscht: Elektrische Antriebe (EA), Hochtemperaturanwendungen (HTA) und Maintenance Repair & Overhaul (MRO). An dem Vorhaben sind neben der Siemens AG, der Siemens Energy sowie
der TU Berlin noch acht Berliner Industriepartner, verschiedene Institute der Fraunhofer-Gesellschaft und die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung beteiligt. Kernziel des Werner-von-Siemens Centre for Industry and Science ist die
Gestaltung des produktionstechnischen Strukturwandels in Berlin. Dieses Ziel wird auch in den drei bislang geförderten Projekten klar formuliert. Alle Projekte nutzen den sogenannten co-creation und co-location Ansatz, das heißt die Projekte und die teilnehmenden Institutionen sind eng miteinander verzahnt und die Forscher*innen aus der TU Berlin und anderen Institutionen erhalten für ihre Forschung regelmäßigen Zugang zum Ort der Produktion. „Wir erwarten, dass sich aus dieser
engen interdisziplinären Kooperation vollständig neue, interessante Forschungsfragen ableiten lassen“, so Prof. Dr.-Ing. Dietmar Göhlich, Leiter des Fachgebiets Methoden der Produktentwicklung und Mechatronik der TU Berlin und Mitglied im Vorstand des Werner-von-Siemens Centre for Industry and Science.
 

Technische Universität Berlin ist zentrale Kooperationspartnerin

Inhaltlich sind die Wissenschaftler*innen der TU Berlin an allen drei Projekten beteiligt. Projektübergreifend erforschen zum Beispiel Fachgebiete aus den Bereichen Industrielle Informationstechnik, Informatik und Numerische Mathematik der TU Berlin das Themenfeld Digitaler Zwilling. Ziel ist es, vom Entwurf über die Produktion bis in den Lebenszyklus eines Investitionsgutes einen kompletten Digitalen Zwilling zu erstellen. Ein solcher Digitaler Zwilling könnte zum Beispiel für die
Abnutzungs-Simulation und vorausschauende Wartung im Rahmen des Projekts Maintenance, Repair & Overhaul oder auch die Berechnung von Verfügbarkeitsgarantien genutzt werden – ein zentrales Anliegen bei kritischen Infrastrukturen wie der Energieversorgung.
 

Additive Fertigung ganzheitlich betrachtet

Im Projekt Elektrische Antriebe (EA) ist ein Ziel die Bereitstellung von neuen Materialien für die Hochspannungsisolation. Diese neuen Materialien sollen einerseits additiv gefertigt werden, aber andererseits auch für die anspruchsvolle Anwendung als Isolierstoffe in elektrischen Anlagen geeignet sein. Dies würde ganz neue Designkonzepte für Elektrische Antriebe ermöglichen. Auch in diesem Projekt ist die TU Berlin gleich mit mehreren Fachgebieten (Keramische Werkstoffe, Polymerwerkstoffe und -technologien, Beschichtungstechnik und Hochspannungstechnik) vertreten.

Das Projekt Hochtemperaturanwendungen betrachtet die Additive Fertigung ganzheitlich: Einerseits werden vom Fachgebiet Methoden der Produktentwicklung und Mechatronik Designrichtlinien und Auswahlkriterien für additiv gefertigte Bauteile entwickelt. Andererseits erforscht das Fachgebiet Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik welche neuen Maschinenkonzepte notwendig sind, um diese Bauteile effektiv zu produzieren. Das Fachgebiet Werkstofftechnik wiederum stellt die Qualität und dauerhafte Belastbarkeit der neuen Bauteile im Zusammenspiel mit den neuen Werkstoffen sicher.
 

Forschungsthemen sollen langfristig im Studium verankert werden

In Ergänzung zu den diversen Forschungsprojekten entstehen an der TU Berlin – finanziert durch das Land Berlin – drei neue Professuren, die jetzt zeitnah ausgeschrieben werden: Design for Additive Manufacturing an der Fakultät V Verkehrs- und Maschinensysteme, Materials for Additive Manufacturing an der Fakultät III Prozesswissenschaften und Mathematische Modellierung von industriellen Lebenszyklen an der Fakultät II Mathematik und Naturwissenschaften.
Diese drei Professuren bilden das wissenschaftliche Fundament in den Technologiefeldern Digitalisierung, Additive Fertigung und Neue Materialien. Ziel ist es, diese Themen auch langfristig im Studium und der Ausbildung von Fachkräften zu verankern.
Die Professuren sollen in der Siemensstadt co-located werden und können so von der industriellen Ausstattung und dem informellen Austausch vor Ort profitieren. Die Finanzierung durch das Land Berlin sichert die Unabhängigkeit von Forschung und Lehre. Die Ausgestaltung der Kooperation mit dem WvSC liegt dann in dem Ermessen der drei berufenen Professor*innen.
 

Kontakt

Einrichtung Fachgebiet Methoden der Produktentwicklung und Mechatronik

Prof. Dr.

Aleksander Gurlo

TU Projektkoordinator Maintenance, Repair & Overhaul

gurlo@tu-berlin.de

030 314-23425

Einrichtung Fachgebiet Keramische Werkstoffe

Prof. Dr.

Rainer Stark

Fachgebietsleiter

rainer.stark@tu-berlin.de

+49 (0)30 314 25414

Einrichtung Industrielle Informationstechnik

Hayri Göcke

Gesamtprojektleiter WvSC an der TU Berlin

hayri.goecke@cki.tu-berlin.de

030 314-28747

Einrichtung Siemens Center of Knowledge Interchange – CKI