Im Verbundvorhaben INTELWI (Intelligent Wing Design and Verification) wird ein „intelligenter Flügel“ für zukünftige Verkehrsflugzeuge untersucht, der selbstständig auf äußere Einflüsse wie Manöver und Böen mit Lastabminderung reagiert. Ein solcher „intelligenter“ Flügel wird als konsequenter nächster Entwicklungsschritt für zukünftige Verkehrsflugzeuge betrachtet und soll entscheidend dazu beitragen, die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit von hiesigen Flugzeughersteller sichern. Das Vorhaben basiert auf einer Reihe von bestehenden Forschungsergebnissen zur Sensorik, Regelung und Aktuatorik für Tragflügel und führt diese in einem Gesamtentwurf zusammen.
Das Vorhaben INTELWI-TUB der Technischen Universität Berlin trägt im Verbund mit seinen Partnern dazu bei leistungsfähigere und effizientere Flugzeuge zu entwickeln. An der TU Berlin wird dazu ein automatisch kontinuierlich fahrendes Hochauftriebssystem (Automatic Continously Moving Slat/Flap System - ACMSFS) für einen intelligenten Flügel entwickelt. Das ACMSFS ermöglicht, für Landeanflüge mit Geschwindigkeitsvorgaben, das Betreiben vom Flugzeug im aktuellen aerodynamischen Optimalpunkt. Das ACMSFS ermöglicht eine Reduktion des Treibstoffverbrauchs, der Lärm- und Schadstoffemissionen und eine reduzierte Anflugdauer. Das Projekt trägt damit dazu bei die Flightpath 2050 Ziele zu realisieren und neue Anflugverfahren wie die Time-Based-Separation durch verkürzte Anflugzeiten zu ermöglichen.
Das entwickelte ACMSFS wird mit allen Funktionen in Flugsimulatorstudien anhand von Kriterien zu Flugleistungen, Flugeigenschaften, Wirtschaftlichkeit und zur Ökoeffizienz bewertet. Auch der operationale Einsatz und die Handhabung des Systems von Piloten sind von Relevanz. Die bestehenden Entwurfs- und Bewertungsmethoden werden im Verlauf der Studien erweitert, verfeinert, anhand heutiger und zukünftiger operationeller Flugverfahren validiert und durch Pilotenkommentare optimiert. So soll zukünftig eine schnelle Entwicklung und Bewertung neuer Hochauftriebssystemvarianten möglich werden.
Das Verbundprojekt gliedert sich in drei Hauptarbeitspakete (HAP) die vom Verbundführer AIRBUS koordiniert werden.
HAP1 | MBSE Simulationsmethoden |
HAP2 | Intelligente Flügeltechnologien |
HAP3 | Integration und Use Cases |
Die TU Berlin arbeitet zusammen mit Airbus am HAP3. Die Aufgabe der TU Berlin ist die Systemweiterentwicklung der kontinuierlichen Klappenfahrfunktion aus dem Verbundprojekt Con.Move und Kombination mit dem automatischen Klappenfahren aus dem LuFo-IV-Projekt HIT/HiLiT zur Entwicklung des Gesamtsystem ACMSFS. Ebenfalls Aufgabe der TU Berlin, ist das Implementieren und Testen des ACMSFS sowie die Bewertung unter realitätsnahen operationellen Bedingungen mit Linienpiloten in ihrer gewohnten Arbeitsumgebung.
Pia Eichhorn
Raum | F 337 |
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LuFo6-1 INTELWI-TUB Technische Universität Berlin
Laufzeit: 03/2020 – 05/2023