Flugsimulation wird zu sehr unterschiedlichen Zwecken eingesetzt:
Ziel von SEPHIR ist es, am Institut für Luft- und Raumfahrt einen modular aufgebauten Flugsimulator zu besitzen, dessen generisches Cockpit einem modernen Verkehrsflugzeug entspricht, und der in Lehre und Forschung eingesetzt werden kann und zwar
Dazu müssen Software und Hardware vom Fachgebiet an verschiedenartige Forschungsaufgaben flexibel angepasst werden können. SEPHIR ist auch ein wichtiger Bestandteil des Simulatorverbundes am Institut, zu dem der AARES-Simulator des Fachgebietes Flugführung und der Airbus A330/A340-Flugsimulator des Zentrums für Flugsimulation Berlin (ZFB) gehören.
Der Simulator wurde für die Vorentwicklung eines 100-sitzigen Verkehrsflugzeugs verwendet und diente ab 1997 im nationalen Technologieprojekt "Electronic Flight Control System, EFCS" zur Entwicklung der elektronischen Flugsteuerung des Technologieträgers VFW-614 ATD (Advanced Technology Demonstrator). Airbus Deutschland GmbH hat der TU Berlin den ATD-Forschungs-Flugsimulator - aus Anlass der Berufung von Prof. Dr.-Ing. Luckner - an das Institut für Luft- und Raumfahrt, Fachgebiet für Flugmechanik, Flugregelung und Aeroelastizität für Forschung und Lehre gestiftet.
Technische Daten der VFW-614 ATD | |
---|---|
Hersteller | Vereinigte Flugtechnische Werke-Fokker GmbH |
Spannweite | 21,50 m |
Länge | 20,60 m |
Flügelfläche | 64,00 qm |
Max. Startgewicht | 19.950 kg |
Höchstgeschwindigkeit | 700 km/h |
Max. Flughöhe | 25.000 ft |
Max. Reichweite | 1.200 km |
Max. Passagiere | 44 |
Juli 2005 wurden das Simulator-Cockpit und Teile des Sichtsystems in Einzelteile zerlegt und in zwei großen Containern verpackt vom Airbus-Werk in Hamburg nach Berlin transportiert. Nach dem Umzug des Simulators an die TU-Berlin waren viele Umbauarbeiten notwendig um SEPHIR an die räumlichen und technischen Gegebenheiten anzupassen. Zudem erfolgte eine Erweiterung mit zusätzlichen Komponenten (z.B. generisches Overhead Panel, Erhöhung der Anzahl der Displays).
Die Berechnung der Simulation muss in Echtzeit erfolgen. Dafür steht ein iHawk Multiprozesseorsystem von Concurrent zur Verfügung mit einem entsprechenden Echtzeitbetriebssystem, das auf Linux basiert. Die Kommunikation zwischen den Systemen erfolgt über eine 1GBit Ethernet-Vernetzung. Der gesamte Aufbau ist auf Flexibilität ausgelegt um Änderungen und Neuerungen möglichst schnell und einfach einbringen zu können.
Der Simulator besitzt ein hochwertiges Sichtsystem mit einer Kollimatoroptik, die das Bild durch halbdurchlässige Spiegel in das Cockpit projiziert, so dass der Pilot seine Augen theoretisch auf unendlich fokussieren kann (real ca. 20m). Dieses ist für die Realitätstreue sehr wichtig. Das System besteht aus 4 Kollimatoren mit 3 Kanälen. Der Frontkanal für den Piloten und Copiloten wird gesplittet.
Im Cockpit werden für alle zum Fliegen wichtigen Bedienelemente originale Flugzeugteile verwendet, wie z.B. Sidesticks, Seitenruderpedale, Schub-, Klappen- und Fahrwerkshebel, da diese für die Bewertung von Flugeigenschaften essentiell sind. Die Instrumentierung wird aus Kostengründen auf kommerziellen Displays dargestellt.