
Die Technische Universität Berlin gehört erstmals in ihrer Geschichte zum Kreis der Exzellenzuniversitäten in Deutschland. Sie bekam die begehrte Auszeichnung in dem milliardenschweren und international stark beachteten Exzellenzwettbewerb gemeinsam mit ihren Berliner Schwesteruniversitäten Freie Universität Berlin und Humboldt-Universität Berlin sowie der Charité – Universitätsmedizin Berlin.
Sie alle bilden die Berlin University Alliance, die die Metropolregion zu einem integrierten Forschungsraum weiterentwickeln will. Über individuelle Netzwerke, Institutionen und Disziplinen hinweg möchte der Verbund der vier Partnerinnen zum Herzstück und zur Antriebskraft eines exzellenten Berliner „Ökosystems“ werden.
Dieses soll aus Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, wissenschaftlichen Sammlungen, Museen, kulturellen und politischen Einrichtungen sowie Start-ups und Partner*innen aus der Industrie bestehen. Die Grundlage hierfür ist das Konzept „Crossing Boundaries toward an Integrated Research Environment“.
An der Technische Universität Berlin sind darüber hinaus noch drei Exzellenzcluster angesiedelt. Die drei interdisziplinären Forschungsvorhaben „Unifying Systems in Catalysis“, „Science of Intelligence“ und „MATH+“ werden seit 2019 für sieben Jahre jeweils mit jährlich bis zu zehn Millionen Euro gefördert.
„Die Berlin University Alliance hat das großartige Ziel, Grenzen zwischen Wissenschaftler*innen, Disziplinen und verfestigten institutionellen Strukturen zu überwinden. Ziel ist ein integrierter Forschungsraum, der alle Ebenen der wissenschaftlichen Arbeit auf eine neue Basis stellen wird und für Berlin als Stadt der Wissenschaft ein Alleinstellungsmerkmal auf globaler Ebene schafft.“
Prof. Dr. Angela Ittel, Vizepräsidentin Strategische Entwicklung, Nachwuchs und Lehrkräftebildung und Mitglied im Executive Board der Berlin Universität Alliance
"Provenienzforschung – d.h. die Erforschung der Herkunft von Kulturgütern – ist kein Selbstzweck, sondern ein gesellschaftlicher Auftrag. Digitale Provenienzforschung bedeutet deshalb nicht nur das Digitalisieren von Objekten und die Dokumentation von Daten zu ihren Vorbesitzern oder Translokations- oder Erwerbsumständen. Besucher*innen eines Museums verdienen umfängliche Transparenz und Aufklärung zur Geschichte der Exponate, die sie konsumieren. Es geht also vielmehr um das Teilen von Wissen, um Auffindbarkeit und Zugänglichkeit, vor allem aber auch um Verständlichkeit von Informationen und Forschungsergebnissen, um Usability und Kommunikation – bi- oder multilingual, nachvollziehbar, allgemein verständlich. Ich freue mich deshalb umso mehr, mich gemeinsam mit meinen Kolleg*innen von der TU Berlin, der HU Berlin, dem Museum für Naturkunde und dem Institut für Museumsforschung in ein neues Forschungsprojekt einbringen zu dürfen, das Anfang nächsten Jahres im Rahmen der ersten BUA Grand Challenge „Social Cohesion“ startet und die Bedeutung von Museen als Räume der sozialen Kohäsion erforschen wird.“
Prof. Dr. Meike Hopp, Fachgebiet Digitale Provenienzforschung
„Die BUA ist für uns alle herausfordernd, doch zu allererst eröffnet sie uns neue Perspektiven und Chancen. Für das Zukunftsthema Knowledge Exchange haben wir uns ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Wir wollen gemeinsam mit der Gesellschaft forschen und gestalten, um große aber auch kleinere gesellschaftliche Herausforderungen bestmöglich gemeinsam zu lösen. Im Rahmen der BUA verbinden wir die Kraft aller vier Häuser, um hier neue Wege zu gehen - das inspiriert und motiviert mich und ich hoffe, insbesondere die TU Berlin dafür weiterhin begeistern zu können.“
Prof. Dr. Christine Ahrend, Vizepräsidentin für Forschung, Berufungsstrategie & Transfer
„Mit dem ProFiL-Programm fördern die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin und die Technische Universität Berlin schon seit 2003 sehr wirkungsvoll ihre exzellenten Nachwuchswissenschaftlerinnen auf dem Weg zur Professur. Dank des erfolgreichen Antrags der Berlin University Alliance in der Exzellenzstrategie kann ProFiL nun ausgebaut werden und so noch stärker zu mehr Diversität und mehr Chancengerechtigkeit für Frauen in der Wissenschaft beitragen. Ich freue mich darauf, die neue englischsprachige Programmlinie von ProFiL zu koordinieren und internationale Wissenschaftlerinnen mit Anbindung an den drei Berliner Trägeruniversitäten und der Charité auf ihrem akademischen Karriereweg zu unterstützen.“
Dr. habil. Antje Dallmann, Koordinatorin der englischsprachigen Programmlinie des ProFil-Programms
„Die BUA fördert die Interdisziplinarität und damit die Erforschung wissenschaftlicher Fragestellungen aus einem umfassenden Blickwinkel. Dies ist insbesondere von großem Mehrwert für Fragestellungen der Ernährung, Lebensmitteltechnologie und Gesundheit, die immer viele Facetten miteinander verbinden muss.“
Prof. Dr. Cornelia Rauh, Fachgebiet Lebensmittelbiotechnologie und -prozesstechnik
„Mit dem jetzt gestarteten StuROpX-Programm der BUA erhält das forschungsbasierte Lernen einen neuen Schub. Als Studierendengruppe eigenverantwortlich und interdisziplinär einer spannenden selbst gewählten Forschungsfrage nachgehen zu können ist ein tolles Angebot.“
Prof. Dr. Hans-Ulrich Heiß, Vizepräsident für Lehre, Digitalisierung und Nachhaltigkeit
„Die BUA hat mir ein extrem breites Spektrum von digitalen und analogen Ressourcen aufgezeigt, die zu interdisziplinärer Kooperation zwischen den Partnern einladen. Diese Ressourcen offen verfügbar zu machen und zu nutzen, sehe ich als eines der Ziele der BUA an.“
Prof. Dr. Sebastian Möller, Quality and Usability Lab
„Wie verändern sich soziale Interaktions- und Kommunikationsprozesse, wenn Abstand gehalten werden soll? Wie verändern die Mund-Nasen-Schutzmasken und Abstandsmarkierungen die Kommunikation? Welche Probleme und auch welche neuen und kreativen Umgangsformen finden wir im Alltag damit? Um den Wandel von Interaktionsformen, den Umgang mit dem Social Distancing in verschiedenen alltäglichen Situationen zu erfassen und zu analysieren, erheben zehn Feldforschende aus der Soziologie in ganz Deutschland mit der Videokamera Daten. Die Förderung durch die Berlin University Alliance erlaubt es uns, den komplexen Wandel unseres kommunikativen Alltags, der für uns heute schon unmerklich zur Routine wird, im Prozess zu dokumentieren und ein Archiv von Aufzeichnungen zu schaffen, das Grundlage für genaue Auswertungen von Interaktionsdynamiken ist.“
Dr. René Tuma, Fachgebiet Allgemeine Soziologie und Theorie moderner Gesellschaften
„Die BUA hat sofort auf die Corona-Krise reagiert und uns eine einzigartige Möglichkeit angeboten, kurzfristig Pandemiedaten zu erheben. Damit wurden unschätzbar wichtige Datengrundlagen geschaffen, die uns helfen, die große Herausforderung einer Pandemie zukünftig besser zu meistern.“
Prof. Dr. Martina Löw, Fachgebiet Planungs- und Architektursoziologie
„Seit März erfassen wir täglich, auch am Wochenende, relevante Daten zum COVID-19-Versorgungsgeschehen (hospitalisierte Patient*innen, Intensivbettennutzung etc.) in 18 europäischen Ländern. Diese Daten werden u.a. von der Weltgesundheitsorganisation und der Europäischen Kommission genutzt, fließen aber auch in die globalen Berechnungen des Institutes for Health Metrics (Global Burden of Disease-Studie) ein. Das BUA Corona Pre-Exploration-Projekt ermöglicht uns, dass wir mit dieser Arbeit zu einer zielgerichteteren Politik etwa in Bezug auf Intensivbetten in Deutschland, Europa und global beitragen können.“
Prof. Dr. Reinhard Busse, Fachgebiet Management im Gesundheitswesen