Quality and Usability

Simulation des Interaktionsverhaltens von Senioren bei der Benutzung von mobilen Endgeräten (Matthias Schulz)

Das Ziel dieser Arbeit ist es, eine bestehende Software zur Automatischen Usability Evaluierung (AUE) dahingehend zu erweitern, dass demografische Verteilungen über Einschränkungen in der älteren Bevölkerung in den Simulationsprozess einfließen und Auswirkungen von fehlenden oder unpassenden mentalen Modellen des Eingabegerätes simuliert werden können. Die vorliegende Arbeit dokumentiert den aktuellen Stand der Forschung, die durchgeführten empirischen Versuche zur Modellbildung bzw. Validierung der Modelle und die Weiterentwicklung der Software. Wie in dieser Arbeit gezeigt wird, haben ältere Menschen verschiedene Einschränkungen (Wahrnehmung, Kognition und Motorik), die die Interaktion mit einem System negativ beeinflussen können. Es existieren verschiedene Methoden und Werkzeuge, die es ermöglichen Usability-Fehler durch Simulation zu finden, allerdings haben die Methoden und Werkzeuge offene Probleme, die die Anwendbarkeit limitieren. So wird nicht betrachtet, ob die Personen mit dem Eingabegerät zurechtkommen. Weiterhin werden nur wenige oder keine demografischen Daten verwendet, die eine Abschätzung der Schwere eines Usability-Problems ermöglichen könnten. Um die demografischen Verteilungen von Einschränkungen in die AUE integrieren zu können, wird eine technische Lösung beschrieben, die es ermöglicht Nutzermodelle zu generieren, die realistische Einschränkungen haben. Durch die Reproduktion der Verteilungen von Einschränkungen in der Gesellschaft ist es möglich die Schwere eines Usability-Problems abzuschätzen. Zur Integration von unpassenden und fehlenden mentalen Modellen von Eingabegeräten in die Simulation wurden zwei Versuche durchgeführt. Der erste Versuch diente der Modellbildung und der zweite Versuch der Validierung der Modelle durch einen unabhängigen Test. Die Ergebnisse beide Versuche werden in dieser Arbeit dargestellt. Durch die korrekte Reproduktion von Einschränkungen in der Gesellschaft und durch die beispielhafte Einbindung von mentalen Modellen bezüglich von Eingabegeräten, kann die Qualität von Simulationen substanziell gesteigert werden. Die in dieser Arbeit vorgestellten Ergebnisse erweitern den aktuellen Stand der Forschung und ermöglichen eine vielseitige Weiternutzung.  Diese Dissertation ist auf Deutsch verfasst. 

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