Lernergebnisse
Dieses Modul richtet sich primär an Studierende des MScPH der Berlin School of Public Health (als Vertiefungsmodul). Studierende anderer Fachrichtungen sind ebenfalls willkommen.
In der Gesundheitsversorgung werden administrative Daten routinemäßig erhoben und in standardisierter Form elektronisch gespeichert. Diese Routinedaten sind eine wertvolle Datenquelle zur Bearbeitung gesundheitsbezogener Forschungsfragen, insbesondere im Bereich der Versorgungsforschung. Die darauf basierenden Ergebnisse sind häufig Grundlage für gesundheitspolitische Entscheidungsfindungen.
Nach erfolgreichem Abschluss des Moduls verfügen die Teilnehmer über Kenntnisse zur Entstehung von Routinedaten in verschiedenen Versorgungssektoren des deutschen Gesundheitswesens und zu den in diesen Daten enthaltenen Informationen. Sie kennen die Rahmenbedingungen und Zugangsmöglichkeiten, um Routinedaten aus der Gesundheitsversorgung für Forschungszwecke zu nutzen. Sie können Analysen, die auf Routinedaten basieren, methodisch bewerten, die Ergebnisse unter Berücksichtigung der Limitationen interpretieren und eigene Analysen auf der Basis von Routinedaten planen.
Lehrinhalte
Die Unterrichtseinheiten umfassen die folgenden Themen:
Aufwand | Multiplikator | Stunden | Gesamt |
---|---|---|---|
Präsenzzeit | 8.0 | 4.0 h | 32.0 h |
Prüfungsvorbereitung | 1.0 | 18.0 h | 18.0 h |
Vor- und Nachbereitung | 8.0 | 5.0 h | 40.0 h |
90.0 h |
Das Modul besteht aus einer 4-stündigen Online-Vorlesung im Semester, die an acht Terminen abgehalten wird. Am Ende des Semesters wenden die Teilnehmer das vermittelte Wissen an. Dafür analysiert jede*r Teilnehmer*in eine wissenschaftliche Veröffentlichung, die auf Routinedaten basiert, und bewertet diese im Hinblick auf die zugrunde liegenden Datenquellen, die methodische Herangehensweise und die Einhaltung von Berichtsstandards. Die Ergebnisse werden in Form eines Online-Referates vorgetragen.
Grundkenntnisse zum deutschen Gesundheitswesen, Interesse für die gesundheitsbezogene Forschung.
Sonderheft Methodische Aspekte der Sekundärdatenanalyse. Das Gesundheitswesen 2020; 82(S01):S1-S90.
Sonderheft Methodische Aspekte der Sekundärdatenanalyse. Das Gesundheitswesen 2020; 82(S02):S91-S165.
Benchimol EI, Smeeth L, Guttmann A, Harron K, Moher D, Petersen I, Sørensen HT, von Elm E, Langan SM, the RECORD Working Committee. The REporting of studies Conducted using Observational Routinely-collected health Data (RECORD) Statement. PLoS Medicine 2015;12(10):e1001885.
Swart E, Bitzer EM, Gothe H, Harling M, Hoffmann F, Horenkamp-Sonntag D, Maier B, March S, Petzold T, Röhrig R, Rommel A, Schink T, Wagner C, Wobbe S, Schmitt J. STandardisierte BerichtsROutine für Sekundärdaten Analysen (STROSA) – ein konsentierter Berichtsstandard für Deutschland, Version 2. Gesundheitswesen 2016; 78(S 01): e145-e160.
Swart E, Gothe H, Geyer S, Jaunzeme J, Maier B, Grobe TG, Ihle P. Gute Praxis Sekundärdatenanalyse (GPS): Leitlinien und Empfehlungen. Gesundheitswesen 2015; 77(02): 120-126.
Swart E, Ihle P, Gothe H, Matusiewicz D (Hrsg.) Routinedaten im Gesundheitswesen. Handbuch Sekundärdatenanalyse: Grundlagen, Methoden und Perspektiven. Bern: Verlag Hans Huber 2014.
Das Modul entfällt im Wintersemester 2021/2022 und wird voraussichtlich im Wintersemester 2022/2023 wieder angeboten.
Die maximale Teilnehmerzahl beträgt 20. Eine Anmeldung per E-Mail ist erforderlich. Die Zugangsdaten werden im Vorfeld an alle angemeldeten Teilnehmer*innen versandt.