Fakultät IV - Elektrotechnik und Informatik

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Neuberufene 2022 an der Fakultät IV

Prof. Dr. Dorothea Kolossa - Professorin für „Elektronische Systeme der Medizintechnik“

Die Entwicklung menschzentrierter und intelligenter Systeme, die Informationen aus verschiedenen Quellen bestmöglich integrieren können, steht seit vielen Jahren im Zentrum meiner Forschungen und der meines Teams.

Dabei fokussieren wir uns besonders auf Sprach- und Audiotechnologien, oft in einem medizinischen Kontext. So entwickeln wir beispielsweise neue Methoden, um für Hörhilfen durch automatisches Lippenlesen in lauten Umgebungen ein viel verständlicheres Sprachsignal zu erhalten, als das konventionelle Hörgeräte leisten können.

Ein weiteres aktuelles Projekt ist die Erkennung von Desinformation und Hassrede. Dabei spielen gerade medizinische Themen wie die Corona-Pandemie und die Frage der Impfungen eine immer wichtigere Rolle. Auch hier bringen wir verschiedene Informationsquellen – Text, Bilder, Videos – zusammen, um zuverlässiger Desinformation oder Hassrede zu erkennen.

An meinem Fachgebiet „Elektronische Systeme der Medizintechnik“ möchte ich aktuelle Entwicklungen des maschinellen Lernens besonders für medizinische Themen und Anwendungen besser zugänglich machen. Das verantwortungsvoll zu tun, erfordert den Entwurf hochzuverlässiger und interpretierbarer Methoden. Dabei ist die Einbettung der TU Berlin in das lebendige Forschungsumfeld der Stadt Berlin mit vielen möglichen Partnern wie der Charité, dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), unserem aktuellen Projektpartner Correctiv, einem Recherchezentrum mit Sitz in Essen und Berlin, und auch vielen Start-ups besonders spannend.

 

Prof. Dr. Corrado Carta - Professor für „Integrierte Breitband- und Höchstfrequenzschaltungen“

Vor meiner Berufung an die TU Berlin als Professor für „Integrierte Breitband- und Höchstfrequenzschaltungen“ und an das Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik (IHP), wo ich die Abteilung Circuit Design leite, habe ich an der ETH Zürich, an der University of California at SantaBarbara (USA) und an der TU Dresden geforscht. In Kalifornien habe ich auch für Sonos Inc. in den interessanten Anfangsjahren der Firma gearbeitet, bevor das Unternehmen an die Börse ging.

In all diesen Positionen lag mein Schwerpunkt stets auf Hochfrequenzsystemen und insbesondere auf dem anspruchsvollen Design der schnellen integrierten Schaltungen, die deren Realisierung in kompakten und effizienten Modulen ermöglichen. Während die Auswirkungen der drahtlosen Kommunikation, des Radars und der Sensorik auf unsere Gesellschaft unübersehbar und bereits unzählige Geräte im Einsatz sind, ist die Forschungsarbeit für die nächsten Generationen ein sehr lebendiges Feld. Die drahtlose, satellitengestützte und optoelektronische THz-Kommunikation, die 6G-Mobilfunknetze sowie die mm-Wellen-MIMO-Radare und die Ultra-Low-Power-Sensorik sind nur einige Beispiele für Anwendungen, die derzeit von den besten Universitäten und Instituten der Welt untersucht werden, zu denen auch die TU Berlin und das Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik gehören.

In diesem Zusammenhang freue ich mich sehr darauf, an der TU Berlin und am IHP die nächste Generation von Entwickler*innen integrierter Hochfrequenzschaltungen auszubilden und mit ihnen den Stand der Technik voranzutreiben.

 

Prof. Dr. Maurizio Burla - Leiter des Fachgebiets „Hochfrequenztechnik-Photonik“

Zwischen Radiowellen und Mikrowellen auf der einen und Infrarot- und Lichtstrahlen auf der anderen Seite des elektromagnetischen Spektrums klafft eine Lücke: die Terahertz-Strahlung. Anders als bei elektromagnetischen Wellen mit kleineren oder größeren Frequenzen gibt es noch keine Chiptechnologie, die diese Strahlung effizient und damit kostengünstig verarbeiten kann.

Dies wäre aber wichtig, denn Terahertz-Strahlung bildet die Grundlage für die nächste Mobilfunkgeneration 6G, für neue bildgebende Verfahren in der Medizin sowie für neuartige Sensoren. Nicht zuletzt bietet das Terahertz-Spektrum in der Astronomie die Möglichkeit, Atome und Moleküle im Weltraum aufzuspüren.

Ich arbeite deshalb an einem Terahertz-Chip, der auf einer Symbiose von elektrischen und lichtleitenden Komponenten basiert und erstmals Terahertz-Strahlung empfangen, verarbeiten und senden kann. Diese Forschungen werden auch mit einem Starting Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) in Höhe von 1,89 Millionen Euro gefördert.

 

Prof. Dr. Steve Albrecht - Leiter des Fachgebiets „Perowskit Solarzellen“ an der Fakultät IV Elektrotechnik und Informatik sowie am Helmholtz-Zentrum Berlin

Ich leite das Fachgebiet „Perowskit Solarzellen“ und freue mich, die zuerst als Juniorprofessor im Jahr 2018 gestarteten Forschungsarbeiten jetzt in die nächste Phase überführen zu können. Gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum Berlin wollen wir mit unserer Forschung und Entwicklung zur nächsten Generation der hocheffizienten Tandemsolarzellen beitragen und damit die Nutzung der Photovoltaik bei der Energieversorgung noch weiter ausbauen. 

Die Forschung steht gerade an einem spannenden Punkt: der Wirkungsgrad von beispielsweise Perowskit/Silizium Tandemsolarzellen, also einer Kombination aus Altbewährtem und Neuem, ist in den letzten Jahren rasant gestiegen. Damit rückt eine echte Anwendung dieser neuen Technologie immer näher und in unseren Fokus.  

Ein Schwerpunkt unserer Forschung ist das Thema der Verlustanalysen: Wir fabrizieren Solarzellen, vermessen diese mit unterschiedlichen opto-elektrischen Messmethoden und anhand der Ergebnisse können wir besser verstehen, wie das Sonnenlicht noch effektiver und stabiler in Strom umgewandelt werden kann. Diese Erkenntnisse fließen dann in die Entwicklung neuer Bauelemente ein.

Für diese Forschungsaufgabe benötigen wir wissenschaftliche Teams aus unterschiedlichen Disziplinen und eine direkte Verbindung zur Photovoltaik-Industrie. Der Berliner Wissenschaftsstandort mit TU Berlin und Helmholtz-Zentrum Berlin bietet dafür exzellente Voraussetzungen und entwickelt sich derzeit zu einem besonderen Standort für diese Technologie.“

 

Prof. Dr. Wojciech Samek - Professor für „Maschinelles Lernen und Kommunikation“

Seit Mai 2022 leite ich das Fachgebiet „Maschinelles Lernen und Kommunikation“ an der TU Berlin sowie die Abteilung Künstliche Intelligenz am Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut. Diese Doppelrolle ermöglicht es mir, eine Brücke zwischen KI-Grundlagenforschung zu Themen wie Erklärbarkeit oder föderiertes Lernen und praktischen Anwendungen aus den Bereichen Kommunikation, Smart Cities oder Medizin zu schlagen.

Mein Fachgebiet widmet sich dabei der Erforschung von theoretisch-methodischen Grundlagen für maschinelle Lernverfahren, insbesondere in Hinblick auf die Anwendung in der Kommunikation. Dabei stehen praktisch relevante Eigenschaften wie Verlässlichkeit, Effizienz und Transparenz der Lernverfahren im Mittelpunkt meiner Forschungsaktivitäten. Mein Ziel ist es, weg von einer daten- und energiehungrigen, zentral trainierten, intransparenten KI, hin zu einer vernetzten, kontinuierlich lernenden, effizienten KI, die ihre Entscheidungen erklären kann und sich ihrer inhärenten Unsicherheiten bewusst ist, zu gelangen.

Ich bin sehr dankbar darüber, an einem so dynamischen und innovativen Wissenschaftsstandort forschen und lehren zu dürfen und freue mich darauf, die KI-Forschung „Made in Berlin“ weiter zu stärken.

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