Eine Zeitauflösung von Mikrosekunden, sechstausendmal höhere Kontraste als bei herkömmlichen Kameras, dafür potentiell wesentlich kleinere Dateigrößen der Bilder – die sogenannten Eventkameras versprechen eine Revolution der Fotografie. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kameras nehmen sie nicht ganze Bilder auf einmal auf, sondern registrieren für jedes lichtempfindliche Pixel getrennt nur die Veränderungen in der Helligkeit (die „Events“). Wissenschaftler*innen der TU Berlin, die gleichzeitig Mitglieder des Exzellenzclusters „Science of Intelligence“ (SCIoI) sind, forschen an neuen Methoden, mit der sich solche Aufnahmen auswerten lassen. Sie könnten Robotern das Sehen erleichtern, autonom fahrende Autos sicherer machen und vor allem in unseren Smartphones für noch mehr kreative Möglichkeiten sorgen.
Auch in der heutigen Digitalfotografie hat sich die grundsätzliche Methode, nach der Bilder aufgenommen werden, nicht geändert seit der ersten Belichtung einer fotografischen Platte im Jahr 1826 durch den Franzosen Joseph Niépce. Man lässt Licht für eine bestimmte Zeit auf einen lichtempfindlichen Sensor fallen und liest anschließend das Ergebnis aus: entweder durch das „Entwickeln“ von Filmmaterial oder eben durch gleichzeitiges Auslesen aller elektrischen Signale der lichtempfindlichen Pixel einer Digitalkamera. „Das Verfahren für optische Abbildungen, das sich in der Natur entwickelt hat, funktioniert dagegen ganz anders“, sagt Prof. Dr. Guillermo Gallego von der Fakultät IV „Elektrotechnik und Informatik“ der TU Berlin und leitender Wissenschaftler im Exzellenzcluster Science of Intelligence.
Mehr Details finden Sie in der Pressemitteilung der TU Berlin vom 13. Juni 2023
Zusätzliche Information
Eventkameras auf der Langen Nacht der Wissenschaften
am 17. Juni 2023, 17:00 – 00:00 Uhr
Maschinen lernen, wie Tiere zu sehen
Demonstration, Mitmachexperiment