Der Umlauf- und Kavitationstank UT2 ist einer der größten seiner Bauart. Als markantes Bauwerk auf der Schleuseninsel wird er zurzeit renoviert und steht kurz vor der Wiederinbetriebnahme. Das Fachgebiet Dynamik Maritimer Systeme ist mit dieser außergewöhnlichen Versuchseinrichtung Mitglied bei der International Towing Tank Conference (ITTC).
Im Untergeschoss treiben zwei Schiffsdieselmotoren mit je 2MW eine Pumpe mit verstellbaren Schaufeln an. 3300 Tonnen Wasser werden so auf bis zu 9m/s in der Messstrecke beschleunigt. Durch Schließen der 5m breiten Röhre im Bereich der 11m langen Messstrecke kann der atmosphärische Druck auf ein Minimum von 25mbar abgesenkt werden. Dies ermöglicht Versuche bei gleichen Kavitationszahlen für Modell und Großausführung. Es können somit Kavitationserscheinungen des im Nachstrom arbeitenden Propellers beobachtet werden. Neben dem grundsätzlichen Vorteil der langen Mess- und Beobachtungszeiten eines Umlauftanks, können auch Nachstromfelder von Großausführungen mit eingekürzten Vorschiffen untersucht werden. Dank der stets freien Oberfläche wird das erzeugte Wellenbild von Modellen bis zu 8m Länge mit berücksichtigt.
2015 wurde der UT2 durch die Wüstenrot Stiftung aufwendig saniert. Ein spannendes Video, welches die Sanierungsarbeiten dokumentiert, ist hier zu finden.
Die Strömungsgeschwindigkeit innerhalb der Messstrecke kann mittels eines in der Höhe verstellbaren Bodens , zwischen 4 und 9m/s variiert werden. Neben den Möglichkeiten Flachwassereffekte in Wassertiefen zwischen 1 und 3m zu untersuchen können mit Dynamometern auch Strömungsturbinen getestet werden. Über die grundlegenden Versuche zur Bestimmung der hydrodynamischen Eigenschaften von Schiffen hinaus ermöglicht das fest installierte Planar-Motion-Mechanism (PMM) System auch die Untersuchung des Manövrierverhaltens von Schiffen.