Die „autogerechte Stadt“ war in den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg das oberste Ziel der Stadtplanung in Hinwendung zum Ausbau des Individualverkehrs. Heute ist die autogerechte Stadt ein Erbe, das Stadtplanende vor allem in Bezug auf die Umgestaltung und Neugestaltung der Städte umtreibt. In Hinblick auf eine Mobilitätswende, Klimagerechtigkeit und eine „menschengerechte Stadt“ scheint das Ideal einer autogerechten Stadt überholt und ihr bauliches Erbe nicht zukunftsfähig. Eine interessante Fallstudie ist der Bundesplatz in Berlin. In aktuellen Debatten wird die autogerechte Gestaltung des Platzes von unterschiedlichen Akteur*innen wie Bezirksverwaltung, Bürgerinitiativen, Stadtplanung oder Presse als „städtebauliche Narbe“, „Highway to Hell“ oder „trostloser Winkel“ betitelt. Ein Diskurs um Qualitäten und historische Bedeutung des Entwurfs von Karl Schmidt aus dem Jahr 1967 bleibt weitestgehend aus. Das Projekt fragt daher nach erhaltenswerten Qualitäten des Platzes und diskutiert kritisch das „Erbe“ Bundesplatz.
Lehrende: Svenja Hönig
Tutor: Fabian Schmerbeck
Dienstags, 14:00 - 18:00 Uhr
B117
Mit der Architektur und Planungsgeschichte der DDR wurde sich in der Forschung bereits ausgiebig befasst. Meist hören die Erzählungen allerdings mit dem Ende des Bestehens der DDR auf. Bauvorhaben, die in der Zeitung Neues Deutschland angekündigt oder in der Architektur der DDR beschrieben wurden, verschwanden nach 1989 aus der Presse und dem öffentlichen Fokus. Was geschah mit den Bauvorhaben in Planung oder Umsetzung in der politischen Umbruchsphase? Wurden sie überplant, umgesetzt oder verworfen? Wie wurden Entscheidungen begründet und wie fand Planung im politischen Umbruch, im Zusammentreffen zweier Systeme statt? Mit diesen Fragen befasst sich das Projekt im Auftrag des Landesdenkmalamtes. Berlin stellt dabei als „Hauptstadt der DDR“ einen besonderen Standort dar, da vor allem hier prestigeträchtige Bauprojekte geplant und zudem aus propagandistischen Zwecken in den damaligen Medien verbreitet wurden
Lehrende: Scarlett Wilks
Kooperationspartner*innen: Sabine Schulte (LDA) und Thorsten Dame (LDA)
Montags, 14:00 - 18:00 Uhr
In der Vorlesung sollen Städte in Europa näher betrachtet und ihre Gründung, ihre Formung, ihr Wachstum und ihre Umformung über die Jahrhunderte aufgezeigt werden. Dabei geht es nicht um eine lineare, stil- und entwicklungsgeschichtliche Gesamtdarstellung, sondern um exemplarisch gewählte Themen, die in unterschiedlichen Zeitschnitten dargestellt werden. Utopische Konzepte, herrschaftliche und demokratische Raumprägungen, ingenieurtechnische Innovationen, urbane Architekturtypologien und technische und kulturelle Infrastrukturen kommen zur Sprache. Wer wohnt wo, wie gehen soziale und räumliche Ordnung zusammen, welche Bedeutung haben Handel und Gewerbe, Verwaltung und Kultur, was ist planbar, welche Akteure sind tätig, welche Instrumente werden eingesetzt.
Lehrende: Prof. Dr. Stephanie Herold
Freitags, 10:00 - 12:00 Uhr
EB222
Die Vorlesung liefert einen Überblick über die Geschichte der Gartenkunst und der Landschaftsgestaltung von der Antike bis zur Gegenwart. Sie wendet sich an Studierende des 3. Semester im Bachelorstudiengang Landschaftsarchitektur (hier: Teil des Moduls LA P11) sowie im lehramtsbezogenen Bachelorstudium für berufliche Schulen, Berufliche Fachrichtungen Land- und Gartenbauwissenschaft / Landschaftsgestaltung.
Lehrende: Sylvia Butenschön
Das Seminar befasst sich mit Ansätzen wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens mit Fokus auf die Erstellung wissenschaftlicher Artikel. Es ist ein Pflichtseminar für den Master-Studiengang Stadt- und Regionalplanung und daher auf Teilnehmer*innen aus diesem Studiengang beschränkt. Das Seminar sollte im engen zeitlichen Zusammenhang mit der Schwerpunktarbeit belegt werden. Teilnehmende aus höheren Semestern haben daher bei der Belegung Vorrang vor Erstsemestern.
Lehrende: Sylvia Butenschön
02.11.2023 - 14.12.2023
EB224
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden die deutschen Hochschulen zwischen 1933-1945 im Rahmen einer rigiden Gleichstellungspolitik massiv strukturell umgewandelt. Auch an der TU Berlin wurden jüdische und andersdenkende Wissenschaftler*innen gezielt aus der Universität verdrängt, ihrer Karrieren und auch ihrer Lebensgrundlagen beraubt. Zum Ende des zweiten Weltkriegs wurden die Gebäude der TU Berlin zum Kampfschauplatz, woran nicht nur vereinzelte bauliche Spuren, sondern auch das auf private Initiative errichtete Denkmal für die polnischen Befreier*innen auf dem Campus erinnert. Ziel des Projektes wird es sein, sich auf die Suche nach Spuren der Geschichte (auch der Erinnerungsgeschichte) zu machen und ein Konzept zu entwickeln, diesen Teil der Vergangenheit der TU auf dem Campus sichtbar zu machen.
Lehrende: Prof. Dr. Stephanie Herold
Donnerstags, 14:00 - 18:00 Uhr
EB222
Schon seit Jahrhunderten setzten sich landschaftsarchitektonische Projekte im Regelfall nicht mehr mit der Gestaltung ‚unberührter‘ Gegenden, sondern bereits kulturlandschaftlich geprägter Räume auseinander. Aus dieser Situation ergeben sich Zwänge, doch auch große gestalterische Potentiale. Das Projekt „KulturBrüche“ beschäftigt sich mit diesem Aspekt landschaftsarchitektonischen Planens am Beispiel von Bergbaufolgelandschaften, speziell von Steinbrüchen, Sand- und Tongruben. Ziel ist es, Strategien der Umgestaltung zu Parks bzw. Erholungslandschaften anhand von historischen Anlagen aus unterschiedlichen Epochen zu untersuchen. Damit wird eine Traditionslinie der Planungsaufgabe Rekultivierung fokussiert.
Lehrende: Dipl.-Ing. Thomas Thränert
Donnerstags, 14:00 - 18:00 Uhr
B 117
Die Betreuung von Abschlussarbeiten ist uns besonders wichtig. Unterstützend bieten wir in regelmäßigen Abständen ein Thesis-Kolloquium an, in dessen Rahmen sich die Studierenden untereinander austauschen und vom Stand ihrer Abschlussarbeiten berichten können.