Center for Cultural Studies on Science and Technology in China

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Jahrestagung der Deutschen Vereinigung für Chinastudien (DVCS) an der TU Berlin

Von zirkulierenden Leidenschaften, Heiratsallianzen und Eisenbahn-Kupplungssystemen: Fragen zur Mobilität in China auf der Jahrestagung der Deutschen Vereinigung für Chinastudien (DVCS) an der TU Berlin

Was machen ChinawissenschaftlerInnen, wenn sie ausgiebig über Bewegung, Transfer, Logistik, Reisen, Tourismus und Wandel in China diskutieren möchten? Sie rufen eine Konferenz aus und tagen zwei Tage zum Thema Mobilität in China.

So trafen sich am 30.11 und 01.12.2018 über 70 ChinaforscherInnen im Hauptgebäude der TU Berlin zur Jahrestagung der DVCS, der Deutschen Vereinigung für Chinastudien. Ihr Konferenzthema Mobilität in China wurde in elf Panels vielfältig diskutiert: Mobilität chinesischer Auslandsstudierender, Schienenverkehr, Mobilitätspflicht von Frauen in der chinesischen Ehe, Fließen und Zirkulieren in der chinesischen Medizin, Mobilität in der Bronzezeit, Entwicklung der e-mobility und des Hyperloops in China. Die Beiträge der Konferenz werden in einem Jahresband der DVCS veröffentlicht. 

Die aus ganz Deutschland und aus dem Ausland angereisten Gäste hatten auch Gelegenheit, die Berliner Staatsbibliothek zu besichtigen und in weiteren Rahmenveranstaltungen die Stadt näher kennenzulernen. Tags zuvor feierte das China Center sein 25-jähriges Jubiläum, wozu es die DVCS-Mitglieder ebenfalls eingeladen hatte. 

Eine Podiumsdiskussion des ersten Veranstaltungstages unter dem Titel: „Aktuelle Herausforderungen der Chinawissenschaften im deutschsprachigen Raum“ lockerte das Programm auf: einerseits wurde die Bedeutung der Vermittlung von Chinakompetenz angesprochen, andererseits auch die Finanzierung von chinawissenschaftlichen Instituten durch den chinesischen Staat thematisiert. Auf dem Podium diskutierten Mitja Müller vom BMBF, Dr. Sigrun Abels vom China Center (CCST), Prof. Christian Soffel von der Universität Trier und Vorsitzender der DVCS sowie Prof. Andreas Guder von der Universität Göttingen.

Am Folgetag zog Prof. Johannes Küchler (China Center, CCST) das Publikum mit seinen Erläuterungen zur Vielfältigkeit des Mobilitäts-Begriffs in den Bann: seine Begriffseinordnung des aktuell häufig gebrauchten Begriffs der Mobilität sprach unterschiedliche Aspekte an und führte aktuelle Tendenzen in der Mobilität auf historische Fakten zurück. Mit der Begriffspaarbildung Mobilität/ Immobilität sprach er die aktuelle Debatte über Internierungslager in der Provinz Xinjiang an und thematisierte auch die Mobilität des Klimas in Zusammenhang mit der zunehmenden persönlichen Mobilität.

Am Ende zweier intensiver Konferenz-Tage bildete die Mitgliederversammlung der 1990 an der Humboldt Universität gegründeten DVCS den Abschluss der Veranstaltung. Wichtiges Ergebnis der Versammlung sind Handlungsempfehlungen der DVCS zum Umgang deutscher akademischer Institutionen mit der VR China, die bald veröffentlicht werden.

Die Gäste und ReferentInnen bedankten sich für gutes Essen, das einladende Umfeld, die interessanten Beiträge der rundum gelungenen Veranstaltung und für die professionelle Organisation des Konferenzprogramms durch das CCST-Team.