Die zweitgrößte e-commerce Firma der Welt nach Amazon ist der vor 20 Jahren gegründete Konzern Alibaba. Ein Beispiel seines enormen Erfolgs stellt der diesjährige Singles Day am 11. 11. dar: Allein am Tag der großen Online-Rabatte erzielte Alibaba einen Umsatz von über 30 Milliarden US-Dollar. Die Alibaba Group ist ein riesiges Konglomerat vieler Firmen, wie z. B. der gleichnamigen B2B-Handelsplattform Alibaba.com, des Online-Auktionshauses Taobao, der B2C Handelsplattform AliExpress, des Online-Bezahlsystems Alipay, des Cloud-Computing-Anbieters Aliaba Cloud oder des Online-Kaufhauses T-Mall, und ist somit die größte IT-Firmengruppe Chinas. Mit einem Börsenwert von geschätzten 500 Milliarden US-Dollar und seinen 70 Tausend Angestellten ist Alibaba eines der wertvollsten Unternehmen der Welt.
Am dritten Tag ihrer Reise besuchten die Startups das Alibaba Headquarter in Hangzhou. Sie wurden durch den Showroom geführt und hatten einen Lunch im Unternehmen. Begleitet von freundlichen Alibaba-Mitarbeitern und e-Commerce Experten, konnten die Gründer viele Fragen über die Arbeitsweise des Konzerns stellen und so Einblicke in seine inneren Strukturen gewinnen.
Die Besichtigung des nahe gelegenen Zhejiang Science Parks wurde für den frühen Nachmittag organisiert. Dort sah man das Musterbeispiel eines teilweise von der Regierung organisierten Hightech-Parks, von denen es in ganz China zurzeit um 53.000 gibt. Die meisten Hightech-Parks wurden in Jiangsu, Guangdong, Beijing oder Tianjin aufgebaut und sind für viele ausländische Unternehmen sehr attraktiv, weil sie ihnen außer umfangreichen Dienstleistungen auch steuerliche Vorteile bieten. Die Parks finanzieren sich hauptsächlich durch den Immobilienverkauf. Wenn ein Unternehmen Teil eines Paks wird, achtet es auf die Nähe zu den Kunden und auf die Fähigkeit seiner Partner, enge Beziehungen zu der Lokalregierung unterhalten sollten. Letztendlich spielen niedrige Produktions- und Nebenkosten eine Rolle.
Die Hightech-Parks befinden sich oft nicht zu 100 % in den Händen der Regierung. Diese fordert zurzeit das sogenannte Privat-Partnership-Programme (PPP), was bedeutet, daß die Parks auch aus den Anteilen privater Unternehmen finanziert werden. So ist der Zhejiang Science Park als ein Teil der Hangzhou Science and Technology Development Zone zu 80% in privatem Besitz einer singapurischen Immobilienfirma. Die Schwerpunkte legt der Park auf die Entwicklung der Biotechnologie und des Industriedesigns, und bietet Dienstleistungen im Bereich e-Commerce und der digitalen Logistik an. Im Park arbeiten insgesamt 700 Angestellte, der Anteil der ausländischen Firmen beträgt nur 2%.
Den Startups und ihrer Begleitung wurde der Zhejiang Science Park in einer Präsentation vorgestellt, wonach sie One Chance besichtigten, ein e-Commerce Unternehmen, das seinen Sitz im Park hat.
Die nächsten zwei Tage wird die Reise in Shenzhen fortgesetzt, dem Hardware-Zentrum der Welt und dem Silicon Valley Chinas.
Text: Tania Becker
