The research group investigates the perception of time and space as fundamental aspects of human experience. We employ virtual-reality techniques, psychophysics and neuroscientific methods to study the effects of healthy and pathological aging on the perception of time and space as well as their interrelation. A specific focus of our research lies in the cross-dimensional interference between temporal and spatial processing, for example, whether spatial aspects of our environment (e.g., room size) influence our temporal experience.
Kontakt: Dr. Martin Riemer
Im Rahmen des Projekts soll ein innovatives Präventions‐ und Gesundheitsförderungsangebot für Pflegepersonal entwickelt werden, das sowohl der Verhinderung und Verminderung von stressbedingten Krankheitsrisiken als auch der Stärkung des selbstbestimmten gesundheitsorientierten Handelns der Versicherten dient. Ziel des Gesamtprojekts ist es, gemäß § 20 ff. SGB V die Umsetzung der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) von Pflegekräften durch einen wissenschaftlich fundierten Ansatz zu unterstützen. Hierbei stehen sowohl motivational-individuelle als auch betriebsspezifische Faktoren im Vordergrund. Durch diesen auf die Anforderungen der Person zugeschnittenen Ansatz soll einer in Gesundheitsförderungsmaßnahmen oft hohen drop-out Rate entgegengewirkt werden. Das Gesamtvorhaben stellt sich wie folgt dar:
Durch einen partizipativen Forschungsansatz wird unter Einbezug der Zielgruppe ein durch eine App gestütztes Biofeedbacksystem entwickelt, das den Pflegekräften ein auf den individuellen Bedarf angepasstes Training zur Stressreduktion bietet. Hierzu wird zunächst eine Bedarfsermittlung in den kooperierenden Pflegeeinrichtungen durchgeführt. In dieser ersten explorativen Phase werden arbeits- und stressrelevante Verhaltensweisen und die Anforderungen der Pflegekräfte an ein digitales Gesundheitssystem ermittelt und der individuelle Motivationstyp der Pflegekräfte erfasst. Im zweiten Schritt steht die Entwicklung eines Biofeedbacksystems im Vordergrund, mit Hilfe dessen die Herzratenvariabilität (HRV), das Elektrokardiogramm (EKG) und weitere physiologische Messungen ermöglicht werden. Durch die DiCiS App erhalten Pflegekräfte direkten Einblick in die gemessenen Daten. Die App schlägt den Pflegekräften, basierend auf deren Individualprofil, Übungen zur Stressreduktion vor. Außerdem erhalten Pflegeeinrichtungen auf Grundlage der Bedarfsermittlung eine auf die Unternehmensstruktur zugeschnittene Empfehlung für das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) für ihre Mitarbeiter.
Verantwortlichkeiten der TU Berlin:
- Bedarfsanalyse nach dem BASE-Konzept (Wollesen et al., 2016) in Form einer quantitativen als auch qualitativen Befragung der Pflegekräfte in den Einrichtungen bzgl. der individuellen Anforderungen im ambulanten vs. stationären Betrieb, des damit einhergehenden Stressempfindens als auch Anforderungen an ein digitales Gesundheitssystem ermittelt und Ermittlung von Motivationstypen auf Grundlage eines gängigen Modells zur Gesundheitsverhaltensänderung.
- Konzeption von auf Motivationstypen angepasste Interventionen zur Reduktion von betrieblichem negativem Stress, ggf. abhängig von der Art des Betriebs (ambulant / stationär)
- Umsetzung der Interventionen mit Hilfe des Biofeedbacksystems und der DiCiS App
- Evaluation der Intervention in Bezug auf die Wirksamkeit der DiCiS App und des Biofeedbacksystems unter Berücksichtigung des globalen Ziels der nachhaltigen Gesundheitsverhaltensänderung der Pflegekräfte. Hierbei steht die Prozess- und Ergebnisevaluation im Fokus.
- Verschriftlichung von auf der Evaluation basierenden Handlungsempfehlungen für die BGF von Pflegekräften und das BGM von Betrieben.
Im Rahmen des Projekts sollen drei ambulante Pflegeinrichtungen und ausgewählte Abteilungen in drei Krankenhäusern im Großraum Berlin betreut werden.
In den Einrichtungen wird ein auf die Bedürfnisse der Institution abgestimmtes Präventionsprogramm implementiert, welches ein Setting orientiertes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und zugehörige Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) integriert.
Diese Maßnahmen umfassen vornehmlich die Handlungsfelder Bewegung, Ernährung und Entspannung, die jedoch auch auf die Besonderheiten und Bedürfnisse der jeweiligen Einrichtung abgestimmt sind und ggf. die Umsetzung weiterer Themenschwerpunkte (z.B. Arbeitsorganisation, Umgang mit Schichtdienst) erfordern.
Für die einzelnen Einrichtungen werden nach dem BASE-Konzept (Wollesen et al., 2008, 2012, 2016) die folgenden Aspekte umgesetzt:
· Erstellung einer Expertenanalyse zur Beschreibung erfolgreicher BGM-Maßnahmen und Projekte in Krankenhäusern und in der ambulanten Pflege,
· Ermittlung von Setting spezifischen Handlungsbedarfen (Krankenhaus vs. ambulante Pflege),
· Förderung von Gesundheitspotenzialen von MitarbeiterInnen in Krankenhäusern und ambulanten Pflegediensten über bedarfsgerecht angepasste Interventionen,
· Umsetzung des Settingansatzes durch die gezielte Erfassung der jeweiligen institutionellen Voraussetzungen, Bedürfnissen und Hürden in den Einrichtungen (mittels Befragungen, teilnehmenden Beobachtungen, Interviews, Fokusgruppen); gleichzeitig werden im Umfeld Netzwerkpartner zur nachhaltigen Umsetzung gesucht,
· Fokussierung des Pflegepersonals durch die Anknüpfung an bestehende Strukturen des BGMs,
· Partizipation aller Beteiligten am Gesundheitsförderungsprozess (Personalführung, Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Gesundheitszirkel uvm.) als Kernbaustein des Gelingens des BASE-Konzepts,
· Förderung von Mobilität/ Ressourcenausbau durch angepasste und digitalisierte Interventionsmaßnahmen.
Die entsprechenden Maßnahmen in den Einrichtungen werden systematisch evaluiert (Struktur, Prozess, Ergebnis), um konkrete Planungs- und Handlungshilfen abzuleiten, die in spätere Schulungsunterlagen oder Handreichungen überführt werden.
Die beteiligten Pflegeeinrichtungen werden anhand ihrer Grundvoraussetzungen (Art des Krankenhauses, Anzahl der Betten, Personalschlüssel, Quartier etc.) beschrieben, um die Anwendbarkeit des Konzepts unter verschiedensten Bedingungen zu analysieren und somit ein breites Praxisspektrum abzudecken.
Der Gesamtprozess für die Betriebe stellt sich dabei wie folgt dar:
• Bedarfsanalyse nach dem BASE-Konzept (Orientierung an strukturellen betrieblichen Gegebenheiten – u.a. Erfassung von Arbeitsbelastungen; Berücksichtigung des organisatorischen und sozialen Umfelds wie z.B. Arbeitszeiten, Pausengestaltung; Einbindung der Beschäftigten – u.a. durch Befragungen zu Wünschen zur Gesundheitsförderung)
• Ableitung von Handlungsempfehlungen für BGM/BGF für das jeweilige Setting
• Integration der jeweiligen institutionellen Voraussetzungen in das Konzept und Anschluss an bestehende Strukturen (z.B. an bestehende Maßnahmen im Rahmen des BGM´s in Krankenhäusern)
• Abklärung von Kooperationsmöglichkeiten im Zuge des Gesundheitsförderungsprozesses (z.B. mit Unfallkassen und Rentenversicherungsträgern)
• Gemeinsame Festlegung eines Maßnahmenplans
• Entwicklung geeigneter Präventionsmaßnahmen für das ambulante Setting und das Setting Krankenhaus
• Durchführung intensiver, arbeitsplatznaher Maßnahmen (nach Kriterien § 20 SGB V), Verankerung in die Unternehmenskultur
• Überprüfung der Interventionserfolge
• Erstellung eines Nachhaltigkeitskonzepts und Überprüfung dessen
• Überführung der Ergebnisse in eine Broschüre/ Handreichung und zugehörige Publikationen.
Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner sind von Multimorbidität betroffen. Damit einhergehende Einbußen in der motorischen und kognitiven Leistungsfähigkeit führen zu einer abnehmenden Lebensqualität. Ein relativ großer Anteil der Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner sind körperlich inaktiv, woraus negative Konsequenzen für die Gesundheit und das soziale Wohlbefinden resultieren können. Zudem kann eine Reduktion der kognitiven Leistungsfähigkeit zu funktionellen Beeinträchtigungen bei der Ausführung elementarer körperlicher (z. B. Treppensteigen) und geistiger (z. B. Orientierung) Tätigkeiten führen. Außerdem beeinträchtigt eine kognitive Einschränkung das Ausüben von Alltagstätigkeiten.
Ziel des, von der Techniker Krankenkasse geförderten, Modellprojekts „PROfit“ ist die Entwicklung und Evaluation von Interventionsprogrammen, welche kognitives und motorisches Training kombinieren, um sowohl räumliche Orientierung als auch Mobilität von Pflegeheimbewohnerinnen und –bewohnern zur verbessern.
Das Ziel soll in drei Stufen umgesetzt werden:
(1) Analyse der Bedürfnisse und Hindernisse der Primärprävention von Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern zur Umsetzung eines Orientierungstrainings in der Einrichtung
Insgesamt werden 18 Pflegeeinrichtungen aus drei Regionen Deutschlands an „PROfit“ teilnehmen: Berlin, Rhein-Ruhr und Rhein-Neckar-Metropole. Die beteiligten Pflegeeinrichtungen (6 pro Region) werden u.a. basierend auf der Mindestanzahl von 100 Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern pro Einrichtung ausgewählt. Im Anschluss werden gemäß des Konzepts von PROCARE, d.h. unter Einbezug der analysierten Bedürfnisse, Hindernisse und Ziele der beteiligten Einrichtung, spezifische Interventionsprogramme entwickelt und durchgeführt.
(2) Implementierung und Evaluation von drei neu entwickelten Interventionsprogrammen
Das übergeordnete Ziel der multizentrischen, randomisierten, kontrollierten Studie ist die Wirksamkeitsprüfung von drei unterschiedlichen Interventionsprogrammen zur Förderung von körperlicher Aktivität, Mobilität im Lebensumfeld und räumlicher Orientierung:
a. „PROfit basic“: Durchführung von Kraft-, Gleichgewichts-, Gang- und Beweglichkeitsübungen am Ort
b. „PROfit plus“: die gleichen Übungen wie in a., jedoch mit Ortswechsel im Pflegeheim
c. „PROfit orientation“: die gleichen Übungen wie in a., jedoch mit zusätzlichen Übungen zur Navigation und räumlichen Orientierung
Die räumliche Orientierung stellt eine Übungskomponente dar, die insbesondere bei Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern in bisherigen Interventionsprogrammen nicht ausreichend berücksichtigt wurde. Eine Möglichkeit zur Förderung der räumlichen Orientierung im Rahmen von Alltagstätigkeiten bei Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern ist im Sinne der Verhältnisprävention die Implementierung unterstützender Informationen zur Navigation wie zum Beispiel Wegweiser und Hinweisschilder in den Pflegeeinrichtungen. Die explizite Einbindung dieser Orientierungsmöglichkeiten in die Intervention kann die räumliche Orientierung von Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern fördern.
(3) Entwicklung von individuellen Nachhaltigkeitskonzepten für die beteiligten Pflegeeinrichtungen
Dieser Schritt erfolgt unter aktiver und koordinierter Partizipation der Leitungskräfte, der Belegschaft, sowie den Bewohnerinnen – und Bewohnern. In einem kreativen Prozess wird eine passfähige betriebsbezogene Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet und verbindlich etabliert (z.B. Ausbildung von Multiplikatoren zur dauerhaften Durchführung der Trainungsangebote; Entwicklung von Schulungskonzepten für Pflegekräfte zur besseren Förderung von kognitiven und motorischen Ressourcen im Pflegealltag; neue Orientierungshilfen in der Einrichtung).
Somit werden im Projekt „PROfit“ Interventionsprogramme integriert, die Navigation und räumliche Orientierung von Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern fördern und den Aktivitätsradius in der Einrichtung erhöhen.
Das Ziel des Projekts FANS ist die nutzerorientierte Gestaltung, Entwicklung und Evaluation eines Fußgänger-Assistenzsystems für ältere Menschen zur Vermeidung von Unfällen im Straßenverkehr und zur Verbesserung der Mobilität unter Berücksichtigung der speziellen Erfordernisse der Zielgruppe sowie der Umwelt.
Dr. Rebecca Wiczorek & Dr. Janna Protzak
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