Bildung für Nachhaltige Ernährung und Lebensmittelwissenschaft

Biodiversität über den Tellerrand (BiTe) II

Interdisziplinäres Verbundprojekt zur Steigerung der Biodiversität in Angebot und Nachfrage der Außer-Haus-Gastronomie

BiTe II ist die Fortführung des Projektes „BiTe (Biodiversität über den Tellerrand)“, welches von 2017 bis 2020 durchgeführt wurde. Es handelt sich um ein interdisziplinäres Verbundprojekt mit vier Institutionen. Im Mittelpunkt steht die Vermittlung der Thematik Biodiversität über verschiedene Interventionen (Aktionen) in der Außer-Haus-Gastronomie und die Erfassung des Effektes dieser Interventionen auf die Wahl biodiversitätsschonend angepasster Mittagsgerichte.

Während der ersten Projektphase widmeten sich die Forschenden der detaillierten Konzeption: Zum einen soll der Biodiversitäts-Index als Indikator für die Messung der (Agro-)Biodiversität in die Datenbank des bereits vorhandenen NAHGAST Rechners (www.nahgast.de/rechner) integriert werden, um den Einfluss einer Mittagsmahlzeit auf die (Agro-)Biodiversität messbar zu machen.

Zudem erstellen sie in der zweiten Projektphase innerhalb eines Co-Creation-Prozesses mit ausgewählten Praxisbetrieben verschiedene Interventionen (Aktionen) für die Gäste, die wochenweise erprobt werden. Hier wird der Effekt auf die Essenswahl erhoben. Die Interventionen haben einen spielerischen, unterhaltsamen oder sachlichen Charakter und sind zielgruppengerecht gestaltet. Es wird bewusst auf kind- und erwachsenengerechte Sprache und grafische Aufbereitung für die Gäste geachtet. Für die Küchenmitarbeitenden stehen Materialien zur Aufklärung über das Thema Biodiversität in Zusammenhang mit Ernährung in einfacher Sprache zur Verfügung. Die einzelnen  Interventionen unterscheiden sich in Ihrer Komplexität, der Durchführung und Präsenz im Gästeraum. Zum Beispiel können Comics, die innerhalb des Projektes entwickelt wurden und das Thema Biodiversität erklären, gezeigt oder themenbezogene Tischsets ausgelegt werden. Eine andere Intervention bezieht die Gäste aktiv mit ein, indem sie ihren Speiseraum mit einer selbst zu gestaltenden Wimpelkette schmücken und somit die Menge der verkauften biodiversitätsschonenden Gerichte visualisieren (u.v.m). Erhoben wird der Effekt auf die Essenswahl anhand eines eigens dafür entwickelten analogen Erhebungstools, dem Fragenbaum.

Die Interventionsmaterialien sind so gestaltet und mit selbsterklärenden Anleitungen und Checklisten versehen, dass die teilnehmenden Gastronomiebetriebe im bundesweiten Rollout nach der Testphase eigenständig Aktionswochen durchführen und Effekte auf die Essenwahl erheben können. Ganz im Sinne von Citizen Science. Die Forschenden erhalten somit weitere Erkenntnisse und die Gastronomiebetriebe erlangen neue Kompetenzen zur Umsetzung von nachhaltiger Verpflegung und können die Projektbeteiligung in ihrer Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit nutzen.

Die Interventionsmaterialien und weiterführende Informationen sind im bundesweiten Rollout für teilnehmende Praxisbetriebe auf der projekteigenen Webseite zur Verfügung gestellt: https://bite-projekt.com/

 

Projektlaufzeit: 12/2021-11/2023
Fördergeber: BMBF

Projektkonsortium:
Hochschule Osnabrück (Projektleitung)
Prof. Nina Langen, Fachgebiet Bildung für Nachhaltige Ernährung und Lebensmittelwissenschaft der TU Berlin
Institut für Nachhaltige Ernährung (iSuN), Fachhochschule Münster
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH

Praxispartner:
Rebional GmbH
Mensaverein an der Euregio Gesamtschule Rheine e.V.
NEUE ARBEIT der Diakonie Essen arbeitshilfe- und berufsförderungsgemeinnützige GmbH

Kontakt

Raum MAR 1.042