Zentrum für Antisemitismusforschung

Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum

Prof. Dr.

Stefanie Schüler-Springorum

sekretariat@asf.tu-berlin.de

Sekretariat KAI 1-1
Raum KAI 1307
nur nach vorheriger Anmeldung Mittwochs12.00 - 14.00 Uhr

Aktuelles

Frau Prof. Schüler-Springorum ist vom 25.09.2023 bis zum 24.09.2024 beurlaubt. Sie ist am Londoner Deutschen Historischen Institut/ London School of Economics als Gastprofessorin tätig.

Zur Person

Stefanie Schüler-Springorum ist in Hamburg, Göttingen und München aufgewachsen und hat von 1982 bis 1988 Mittlere und Neuere Geschichte, Ethnologie und Politikwissenschaft an der Georg-August-Universität Göttingen und an der Universidad Central de Barcelona studiert. Für ihre Dissertation zur Geschichte der Jüdischen Gemeinde Königsberg 1871-1945, mit der sie im Jahre 1993 an der Ruhr-Universität Bochum bei Helga Grebing und Hans Mommsen mit summa cum laude promoviert wurde, erhielt sie 1994 den Preis der Universität Bochum. Anschließend arbeitete sie unter Reinhard Rürup als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Stiftung „Topographie des Terrors“ in Berlin zur Erstellung der Ausstellung: „Jüdische Geschichte in Berlin“, die am 8. Mai 1995 im Centrum Judaicum eröffnet wurde. In den folgenden drei Jahren stand die Geschichte der nicht-zionistischen, linken deutsch-jüdischen Jugendbewegung im Zentrum ihrer Recherchen, aus denen mehrere Aufsätze, eine Ausstellung und eine Monographie hervorgegangen sind. Gleichzeitig war sie als Lehrbeauftragte am Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung der TU Berlin tätig. Im Jahre 2001 wurde sie zur Direktorin des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg berufen, das sie fast zehn Jahre lang leitete; im Jahre 2007 erfolgte ihre Ernennung zur Professorin an der Universität Hamburg. Daneben beendete sie 2010 ihr Buch zur Geschichte der Legion Condor im Spanischen Bürgerkrieg, das 2014 auch auf Spanisch erschien. Im Juni 2011 hat sie die Leitung des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU Berlin übernommen.

Stefanie Schüler-Springorum ist seit 1996 Mitglied der Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft des Leo Baeck Instituts in der Bundesrepublik Deutschland und war von 2009 bis 2019 deren Vorsitzende. Seit 1999 ist sie Mitherausgeberin der Zeitschrift Werkstatt Geschichte, seit 2011 des Jahrbuchs für Antisemitismusforschung. Seit 2012 vertritt sie die TU im Direktorium des Zentrums Jüdische Studien Berlin-Brandenburg. Von 2013 bis 2020 war sie Principal Investigator der Internationalen Max Planck Research School on Moral Economy am MPI für Bildungsforschung, seit 2020 Sprecherin des Teilinstituts Berlin des vom BMBF geförderten Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt, seit 2021 koordiniert sie die Förderlinie Antisemitismus des BMBF, die 11 Verbundprojekte umfasst.

Forschungsschwerpunkte

- Deutsch-Jüdische Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert: Gemeindegeschichte, Jugendbewegung, Jüdische Kommunisten, Jüdischer Widerstand (in Europa).
- Geschichte des Nationalsozialismus: Luftkriegsgeschichte, Widerstand in Konzentrations- und Vernichtungslagern.
- Historiographie und Erinnerung nach 1945: Deutsch-jüdische Geschichtsschreibung, Antisemitismusforschung, Erinnerungskultur in Deutschland und Spanien.
- Antisemitismusforschung: Geschlechtergeschichte, Emotionsforschung, Verflechtungsgeschichte (Rassismus, Religion

Beiräte/Kuratorien/Mitgliedschaften/Vorstände:

  • Jurorin anlässlich der Vergabe des Ludwig-Landmann-Preises 2024
  • Jurorin für den Preis des  NS-Dokumentationszentrums 2024
  • Beirat New Israel Fund Deutschland (seit 2023)
  • Kuratoriumsmitglied der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora (seit 2023)
  • Mitglied im Rat für Migration e.V. (seit 2023)
  • European Holocaust Research Infrastructure, Brüssel (2010-2019).
  • Simon-Dubnow Institut für jüdische Geschichte und Kultur, Leipzig (2012-2018).
  • Stiftung Topographie des Terrors, Berlin (2012-2020).
  • Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Berlin (seit 2013-2020).
  • Zentrum Zeithistorische Forschung, Potsdam (2015-2020).
  • Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, Berlin (seit 2013).
  • Körber-Stiftung/Geschichtspreis des Bundespräsidenten, Hamburg (seit 2014).
  • Vorstandsmitglied der Mendelssohn-Gesellschaft, Berlin (seit 2011)
  • Deutsches Historisches Institut Washington (2013-2023).
  • Leo Baeck Institut, London (seit 2015).
  • Hochschule für Jüdische Studien, Heidelberg (seit 2016).
  • Erich-Maria-Remarque Friedenspreis (seit 2016).
  • Alfred Landecker Stiftung, New York/Berlin (seit 2019).
  • Jüdisches Museum Berlin (seit 2019).
  • Hannah-Arendt Institut für Totalitarismusforschung, Dresden (seit 2019)
  • Kommission für Ethik in der Forschung der TU Berlin (seit 2021) .
  • International Research Center on the Fate of Women in the Holocaust, Moreshet (seit 2021).

Publikationen (Auswahl)

Bücher

  • Vom Ich zum Wir und wieder zurück? Subjektverständnisse zwischen Politisierung und Entradikalisierung seit den 1960er Jahren (Wallstein Verlag, Göttingen 2023) Mitherausgeber Knud Andresen, Sebastian Justke
  • Hans Litten - Anwalt gegen Hitler. Eine Biographie; (Wallstein Verlag, Göttingen überarbeitete und ergänzte Neuauflage 2022) mit Knut Bergbauer und Sabine Fröhlich
  • Perspektiven deutsch-jüdischer Geschichte: Geschlecht und Differenz, Paderborn (Schöningh) 2014.
  • Krieg und Fliegen. Die Legion Condor im Spanischen Bürgerkrieg 1936-1939, Paderborn (Schöningh) 2010; (La guerra como aventura. La Legión Cóndor en la guerra civil española 1936 – 1939, Madrid (Alianza) 2014).
  • Denkmalsfigur. Biographische Annäherung an Hans Litten, Göttingen (Wallstein) 2008; erweiterte Neuauflage 2022 (mit K. Bergbauer und S. Fröhlich).
  • Die jüdische Minderheit in Königsberg/Pr. 1871-1945, Göttingen (Vandenhoek&Ruprecht) 1996 (= Bd. 56 der Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften).

Sammelbände

  • "Sexualisierte Gewalt in Konzentrations- und Vernichtungslagern" mit Elizabeth Harvey in "Nationalsozialistische Konzentrationslager. Geschichte und Erinnerung"von Axel Drecoll, Kolja Buchmeier, Michael Wildt (März 2024) S.229-S.233
  • "Toward Entanglement" in "Antisemitism and The Politics of History" edited by Scott Ury and Guy Miron (Brandeis University Press 2024)
  • Football and Discrimination. Antisemitism and beyond, London 2021 (mit P. Brunßen).
  • Emotionen und Antisemitismus. Geschichte – Literatur – Theorie, Göttingen 2021 (mit J. Süeselbeck).
  • Four Years after. Ethnonationalism, Antisemitism, and Racism in Trump`s America, Heidelberg 2020 (mit N. Zadoff u.a.).

Aufsätze

  • "Rede anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2023 im Thüringer Landtag" in: LaG-Magazin 2024 S.37 - 44
  • Sex and Violence: Race Defilment in Nazi Germany; in Contemporary Europe in the Historical Imagination Edited by Darcy Buerkle and Skye Doney (2023) S. 117-135
  • "Guernica Gaza" Zur Diskussion über den Zyklus des palästinensischen Künstlers Mohammad Al Hawajri; auf www.soziopolis.de/guernica-gaza.html (14.06.2023)
  • Two German Perspectives on a German Discussion; in Central European History (2023) (mit Wolf Gruner)
  • Die Kluge Jüdin - oder: wie wurde aus Hannah Arendt Hannah Arendt? Ein Beitrag zur jüdischen Sozialgeschichte; in "Der Welt eine neue Wirklichkeit geben" (2022), S.205-215
  • La Légion Condor au travers de témoignages (auto)biographiques; in "Marcher au pas et trébucher. Masculinités allemandes à l´épreuve du nazisme et de la guerre"(2022) S.29-30
  • Missing Links: Religion, Rassismus, Judenfeindschaft, in: Jahrbuch für Antisemitismusforschung 29 (2020), 187-206.
  • Towards Entanglement, in: ZION 85/1-4, 2020, 95-106.
  • Gender and the Politics of Antisemitism, in: American Historical Review 123/4, 2018, 1210-1222.
  • Einführung: Gefühle gegen Juden. Die Emotionsgeschichte des modernen Antisemitismus, in: Geschichte und Gesellschaft 39, 2013, vol. 4, Göttingen 2013, 413-442 (mit U. Jensen).