Das Schulfach Wirtschaft-Arbeit-Technik, aber auch das Forschungsfeld Wirtschaft-Arbeit-Technik erlebt bewegte und interessante Zeiten.
Auf die Umbenennung des Schulfachs Arbeitslehre in Wirtschaft-Arbeit-Technik an den integrierten Sekundarschulen Berlins und Brandenburga im Jahr 2010 folgte der Aufstieg digitaler Lehrinhalte und -formen, die Ausweitung der Lehrangebote in die Sekundarstufe 2 und die Einführung von MakerLabs als Erweiterung des projektorientierten Werkstattunterrichts. Der Lehrkräftemangel hat im WAT Bereich Quereinstiege und Weiterbildungsprogramme aller Art notwendig gemacht.
Alle diese Entwicklungen hat das Fachgebiet beherzt aufgegriffen und gestaltet und entwickelt in zahlreichen Programmen konkretes Handlungswissene für die projektorientierte Vermittlung moderner, nachhaltiger Technik, bzw., in Zusammenarbeit mit den anderen Fachgebieten im Studiengang, die Bedingungen für einen nachhaltigen, handlungs- und zukunftsorientierten WAT Unterricht. Wir nehmen pro Jahr etwa 100 Studierende im Arbeitslehre und etwa die gleiche Zahl von Lehrkräften in verschiedenen Weiterbildungskursen und -programmen auf.
Unsere größte Stärke in Schulfach und Studiengang ist die enge Verknüpfung von (Werkstatt-)Praxis und Theorie und das projektorientierte Lernen, das die Arbeitslehre didaktisch zu dem modernsten Schulfach macht. Inhaltlich geht es um eine überzeugende Verbindung der Lehre technischer Grundlagen und der Wechselwirkungen zwischen Mensch, Technik, Gesellschaft und Natur, um Technik verstehbar, interessant und attraktiv zu machen. Nur noch ein kleinerer Teil der Schüler*innen im Fach WAT geht später tatsächlich in einen technischen Beruf. Neben der Vorbereitung für die spätere technische (Aus)Bildung dient das Schulfach WAT daher auch der Vermittlung einer Technikkompetenz für das Leben in der postmodernen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts, etwa den Umgang mit neuen Medien, verantwortliches Verbraucherverhalten und den nachhaltigen Ressourceneinsatz. Hier setzen die Lehrveranstaltungen und auch die Forschungsvorhaben des Fachgebiets an.
Im Forschungsbereich konzentriert sich das Fachgebiet auf drei Forschungsfelder:
Im Bereich Technik und Beteiligung entwickeln wir Methoden der Beteiligung von Schüler*innen, Kunden*innen , Bürger*innen an der Entwicklung technischer Produkte und Dienstleistungen. Die partizipative Produktentwicklung steckt vielfach noch in den Kinderschuhen. Wir übertragen neue Methoden der politischen Bürgerbeteiligung auf die Technikentwicklung.
Im Bereich Technik und Bildung erforschen wir Technikdefinitionen und Technikbilder, vergleichen Wissen und Können und wenden das neue Technikverständnis auf den WAT-Unterricht und – allgemeiner – die technische Bildung an.
Im Bereich Zukunft der Technik vergleichen wir historische und gegenwärtige Visionen der Technik, entwickeln nachhaltige Szenarien und Modelle und leisten damit einen Beitrag zur akademischen, angewandten Zukunftsforschung.