Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig es ist, Infektionen mit Virus-Erkrankungen möglichst frühzeitig zu erkennen. Das gilt besonders für Kliniken, denn sie müssen auch in der Pandemie die Versorgung der Menschen gewährleisten und zur Bewältigung der Pandemie beitragen. Neue Technologien könnten dabei die Bewältigung von Pandemien zukünftig erleichtern und Menschen besser schützen.
Im Forschungsprojekt „Integrierte neuro-technologische Architektur zum kontaktlosen Screening von virusbedingten Atemwegserkrankungen”, kurz „VI-Screen”, entwickeln das Universitätsklinikum des Saarlandes und die Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes gemeinsam mit der Technische Universität Berlin ein Messsystem, das infektiöse Atemwegserkrankungen am Eingang von Kliniken kontaktlos erkennen soll. Das Messsystem soll dafür Video- und Audiodaten nutzen, die mit Künstlicher Intelligenz (KI) verarbeitet werden. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen von „Anwender – Innovativ: Forschung für die zivile Sicherheit II” gefördert.
Bei der Entwicklung des „VIRUS-Screen-Systems” ergeben sich technologische Fragen, aber auch Fragen in Bezug auf die gesellschaftliche Akzeptanz, denn das System würde alle betreffen, die eine Klinik betreten. Was ist aus Sicht von Bürgerinnen und Bürgern und Klinikbeschäftigten zu beachten, wenn ein solches System zum Einsatz käme? Um das zu erfahren und bei der weiteren Entwicklung des Systems zu berücksichtigen, wurden im Projekt „VI-Screen” Planungszellen für ein Bürgergutachten durchgeführt. Das Fachgebiet Arbeitslehre/Technik und Partizipation hat die Beteiligungsmethode im Rahmen des Projekts vorbereitet, moderiert und Ablauf und Ergebnisse in einem Bürgergutachten dokumentiert.
Dieses Schlüsseldokument wurde nun am 02.03.2023 im Universitätsklinikum des Saarlandes und im Rahmen einer offiziellen Veranstaltung von Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Planungszellen und in Anwesenheit zahlreicher Referenten an die Projektverantwortlichen übergeben. Das Bürgergutachten enthält Empfehlungen zur weiteren Forschungs- und Entwicklungsarbeit an dem VI-Screen System in den Themenbereichen Datenschutz, Risiken durch Cyberkriminalität, Ethik der Nutzung von Künstlicher Intelligenz, Bildnutzung und Bildverarbeitung in der Forschung und beleuchtet ebenfalls die Perspektive von Beschäftigten auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Arbeitswelt.
Hier finden Sie das Bürgergutachten zum Download.

