Arbeitslehre/Technik und Partizipation

#HackYourDistrict | Digital Participation for Net Zero and Inclusive Cities

Eine deutsch-taiwanesische Workshopreihe zum Nutzen offener Daten in der Stadtentwicklung

Hintergrund

Weltweit sind die Städte gefordert, einen wesentlichen Beitrag zur Emissionssenkung zu leisten. Nach Angaben von UN-Habitat (2011) verbrauchen Städte 78 Prozent der weltweiten Primärenergie und produzieren mehr als 60 Prozent der Treibhausgasemissionen. Städte können aber auch eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und Innovationen einnehmen. Kooperative Planungsansätze und technologische Innovationen können zur Emissionsminderung eingesetzt werden. Dazu gehört die Dekarbonisierung von Verkehrs- und Energiesystemen, Industrie, Gebäuden, Tourismus usw. Der Einsatz von technisch basierten Lösungen kann jedoch nur gelingen, wenn möglichst viele Akteure in den Prozess eingebunden werden.

Ziel der Workshops ist es, den Nutzen von Open Data, Open Tools und Cicic Technologies für die Transformation der Städte aufzuzeigen. Das Zusammenspiel von offenen Daten, bürgerschaftlichen Engagement und künstlicher Intelligenz bieten völlig neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit, Datenerfassung und Organisation. Smartphones ermöglichen Kommunikation und Datenerfassung fast überall, Open-Source-Programme geben bisher Experten vorbehaltene Programme in die Hände von jedermann, und kleinste Sensoren können städtische Stoffströme sichtbar machen. Diese Kombination aus Technologie und Co-Creation schafft ein spannendes Themenfeld, das wir zusammen mit internationalen Expert:innen und Alumni thematisieren.

Ziele

Teilnehmende der fünftägigen Workshops, die in Berlin und Taiwan durchgeführt werden, lernen unterschiedliche Anwendungsfälle von Civic Tech und Open Data in der Analyse und Planung von Städten kennen. Dabei werden die Teilnehmenden nicht nur für das Thema sensibilisiert, sondern arbeiten in Teams an neuen Lösungen, sammeln Daten oder bauen Sensoren. Im engen Austausch mit zivilgesellschaftlichen Akteuren (Beispiel: GoV in Taiwan) wenden wir Civil Tech an konkreten städtischen Beispielen an und untersuchen, welche Tools wir in Zukunft brauchen, um Städte emissionsarmer und menschenfreundlicher zu planen und gestalten. Begleitet werden die Workshops von externen Key Notes, Design Thinking, Alumni-Inputs, World Cafés oder Hackathons.

 

2024 - Kaohsiung

Vom 4. - 8. November in Kaohsiung (Taiwan)

In Zusammenarbeit mit der National Taiwan University, National Cheng Kung University und dem Transportation Bureau (Kaohsiung City Government) werden wir in diesem Jahr einen Schwerpunkt auf (offene) Daten  im Verkehrsbereich legen. In unserem Workshop, der sich über fünf Tage erstreckt, widmen wir uns der Erprobung und Entwicklung datengestützter Strategien, um die Herausforderungen eines emissionsfreien und sicheren Verkehrs effektiv zu adressieren. Ziel ist es, ein tiefgehendes Verständnis dafür zu schaffen, wie Städte mithilfe von Datenanalyse und -management und eines offenen Zuganges von Daten zur Identifizierung und Lösung von Verkehrsproblemen beitragen können – insbesondere in Bezug auf Emissionsreduzierung und die Optimierung von Verkehrsflüssen.Wir werden uns zudem damit beschäftigen, auf welche Weise Daten die Sichtbarmachung von Mobilitätsproblemen verbessern und die Effektivität von Verkehrsmaßnahmen präzise validieren können. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Frage, wie Stadtplaner und lokale Verwaltungen großvolumige Datenströme nutzen und in die nachhaltige Verkehrsplanung integrieren können. Dabei geht es nicht nur um die reine Datenerhebung und -analyse, sondern auch um die Entwicklung von Strategien für deren effektive Einbettung in bestehende Planungs- und Entscheidungsprozesse.

Ein zentraler Bestandteil unseres Workshops ist ein zweitägiger Hackathon, in dessen Rahmen interdisziplinäre Teams die Gelegenheit erhalten, innovative, datenbasierte Konzepte und Tools zu entwickeln. Diese Konzepte sollen nicht nur theoretische Überlegungen darstellen, sondern vielmehr praktikable Lösungsansätze bieten, die direkt auf reale Verkehrsprobleme anwendbar sind. Die Ergebnisse dieses Hackathons werden am letzten Tag vorgestellt und in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und externen Partnern evaluiert und weiterentwickelt. Dieser kollaborative Ansatz gewährleistet, dass die erarbeiteten Lösungen realistisch und umsetzbar sind und einen messbaren Beitrag zur Förderung nachhaltiger Mobilitätslösungen leisten können.

Weitere Informationen finden Sie HIER

 

2023 - Taipei

Im zweiten HackYourDistrict Workshop, der vom 17. – 21. Oktober 2023 in Taipei (an der National Taiwan University) stattfand, setzten sich die über 30 Teilnehmenden aus Asien, Europa und Südamerika mit Vertreter:innen der taiwanesischen Civil Tech Bewegung zusammen und arbeiteten gemeinsam an der Entwicklung von digitalen Werkzeugen für die Stadtentwicklung und Analyse. Hierzu wurde ein zweitägiger Hackathon durchgeführt, in dem die Teilnehmenden urbane Herausforderungen thematisieren und gemeinsame (digitale) Lösungswege entwickelten. Die Lösungsvorschläge konnten konzeptionell gestaltet werden oder bestehende Codes oder Daten nutzen, um diese mit Hinblick auf eine Fallstudie in Taipei weiterzuentwickeln. Bei der Fallstudie handelt es sich um ein Feuchtgebiet im Norden von Taipehs (Guandu), dass punktuell entwickelt werden soll trotz der herausragenden Ökosystemleistungen des Ortes. Die Ergebnisse des Workshops wurden im Anschluss Vertreterinnen aus Politik und Verwaltung vorgestellt. Am letzten Tag haben die Teilnehmenden innerhalb der Taipei Climate Change Expo kleinere Vorträge gegeben und an Podiumsdiskussionen teilgenommen.

Rückblick

HackYourDistrict Taipei 2023

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2022 - Berlin

In dem ersten HackYourDistrict Workshop, der vom 5. – 9. Dezember 2022 in Berlin (am EUREF Campus und an der TU Berlin) stattfand, erhielten die über 30 Teilnehmenden aus Asien, Europa und Nord- und Südamerika einen Überblick über den Status Quo von jüngsten Entwicklungen im Bereich Open Software und Open Data mit Hinblick auf urbane Herausforderungen im Globalen Norden und Süden. Neben Key Note Inputs aus Deutschland und Taiwan wurden die Kenntnisse der digitalen Stadtentwicklung im Rahmen von Exkursionen, Experten-Gesprächen und eines World Cafés weiter vertieft. Höhepunkt war ein deutsch-taiwanesischer Makerspace, in denen die Teilnehmenden lernen konnten, wie sie NOX- und Lärm-Sensoren bauen und eigene Daten in Echtzeit erheben können mit Hilfe einer Open Community Plattform. Insgesamt wurden sechs Sensoren gebaut. Diese wurden anschließend als „Souvenir“ an Teilnehmende des Workshops verteilt mit der Bitte diese in Ihren Heimatländern zu installieren. In einem digitalen Nachbereitungstreffen wurden die installierten Sensoren (meist bei den Teilnehmenden auf dem Balkon oder auf der Arbeit) dann der Gruppe präsentiert und Herausforderungen der Installation und Datenübertragung wurden besprochen.

Rückblick

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Projektpartner

TU Berlin: Fachgebiet Arbeitslehre, Technik und Partizipation
National Taiwan University: Department for Political Science

Lokale Partner:
EUREF Campus
Forschungscampus M2G
TUB Alumni
National Taiwan University
National Cheng Kung University
Transportation Bureau (Kaohsiung City Government)

 

Ansprechpartner

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Jonas Fahlbusch

Wiss. Mitarbeiter_in

jonas.fahlbusch@tu-berlin.de

29700

Einrichtung Arbeitslehre/Technik und Partizipation
Sekretariat MAR 1-1
Gebäude MAR
Raum MAR
Gebäude H
Raum H 2515

In Kooperation mit