Architekturtheorie I / Prof. Dr. Jörg Gleiter
Theorie und Geschichte der Architektur VL Architekturtheorie 3/6 ETCS
Architekturtheorie ist ein zutiefst modernes Anliegen. Das Bedürfnis der Architektur nach kritischtheoretischer Reflexion ihrer kulturellen Grundlagen resultiert unmittelbar aus der besonderen Entwicklungsdynamik der Moderne. Mit dem Aufkommen neuer Materialien (Stahl, Beton, Glas), neuer Technologien (Maschine, Foto, Film, Computer, Smartphone) und neuer gesellschaftlicher Ordnungen kann die Architektur zur Bewältigung ihrer kulturellen Aufgaben ihre orientierenden Maßstäbe nicht mehr unhinterfragt den Vorbildern vergangener Epochen entlehnen. Wo alles ständig in Bewegung und in Veränderung ist, muss sie immer wieder ihre Ziele, Mittel und Methoden aufs Neue bestimmen. Evident wird dies besonders am Übergang von der manuellen zu maschinellen Produktion im 19. Jahrhundert, wie auch heute an der Wende vom analogen zum digitalen Zeitalter. Daher: Architekturtheorie ist das Medium der Reflexion über das Gemachtsein sowie Gemachtwerden der Architektur und über ihre kulturelle Funktion im jeweiligen, sich verändernden kulturellen Kräftefeld.
Die Vorlesung versteht sich als Einführung in die Architekturtheorie als jene Instanz kritischet Reflexion, die nach den Grundlagen der Architektur als sinnlich-ästhetische Erfahrung, als konstruktive Realität und soziales Bezugssystem im jeweiligen kulturellen Kräftefeld fragt. Sie versteht sich als Einführung in die philosophischen, ästhetischen, psychologischen, sozialen,wahrnehmungstheoretischen etc. Grundlagen der Architektur. Mit der nötigen historischen Vertiefung soll ein Überblick über die wichtigsten theoretischen Positionen, deren Defizite und Scheitern seit Ende des 18. Jahrhunderts bis heute gegeben werden.
Dozent: Prof. Dr. Jörg Gleiter
Zeit: Mi 16:00 - 18:00 Uhr
Ort: A 151
Erster Termin: 18.10.2023, 16:00 Uhr
Anmeldung: isis.tu-berlin.de/course/view.php
Typologies of Transformation / Prof. Dr. Jörg Gleiter
Architekturtheorie/ Philosophie - 3/6 ETCS
A city is made of buildings, which are repeatedly reconverted an readapted to new uses. Form persists, function changes. The seminar investigates architecture, which underwent categorical changes of functional type. How do inherited buildings enrich their new uses? This can happen thanks to the cultural significance, which the reused building accumulated through its former functions. How was the new use type changed or innovated when adapted to the inherited dwelling? The reused architecture is authentically there and in situ, its historic significance is perceivable. How does this material continuity give meaning to the new function? The seminar dwells on historic and current typological concepts and from there explores type as a model of change.
Dozent: Prof. Dr. Jörg Gleiter
Zeit: Di. 16:00 - 18:00
Ort: A 053
Nur für Studierende des M-Arch-T!
Type and Modell II / Prof. Dr. Jörg Gleiter
Semiotic Analysis of Architecture - 3/6 ETCS
Beyond their functional, design, and material aspects, types constitute the basic elements of a language of architecture. Like the tropes and figures of speech in rhetoric, types are semiotic devices of the language of architecture. At the very least types have a narrative function as they tell us something about the time, purposes, customs, expediency and culture in general. With types, architecture leaves the realm of the elite codification of its sign system (style, history etc.). How does architecture speak through typology? How is meaning created through types? And in the first place, what does it mean if we talk of the language of architecture? How can architecture be meaningful at all? What is meant if we refer to architecture as language? The seminar is a basic introduction into architectural semiotics. Focusing on aspects of semiotics, rhetoric and language the seminar seeks to free typology from the hardened image of cataloged, formulaic knowledge and functionalist compartmentalization with the aim of casting a critical eye on the clichés and stereotypes that have been hardened in the debates surrounding postmodernism and the digital.
Dozent: Prof. Dr. Jörg Gleiter
Zeit: Mo., 18:00 - 20:00 Uhr
Ort: A 201a
Erste Sitzung: 16.10.2023, 18:00 Uhr!
Anmeldung: MTS in Moses / ISIS
ISIS-Link: https://isis.tu-berlin.de/course/view.php?id=36160
Ästhetik zur Einführung I: 15 Thesen zur Nachhaltigkeit / Prof. Dr. Jörg Gleiter
Architekturtheorie/ Philsophie I - 3 ETCS
Aus der Perspektive der Nachhaltigkeit bietet das Seminar eine Einführung in die Ästhetik. Die ästhetische Seite ist die große vernachlässigte Seite der Debatten über Nachhaltigkeit, wo diese weitgehend auf die instrumentelle Vernunft und zertifizierte Technik reduziert ist. Was versteht man aber unter Ästhetik? Was bedeutet es genau? Seit 1750 spricht man von Ästhetik als der Wissenschaft von der sinnlichen Erkenntnis, im Gegensatz zur mathematischen oder kognitiven Erkenntnis. In diesem Sinne hat Ästhetik nichts mit Schönheit als solches zu tun, sondern mittels der sinnlichen Erfahrung in erster Linie mit der Erkenntnis des Menschen über sich und sein Verhältnis zur Erde. So kann auch das Hässliche, Defizitäre und Dysfunktionale Erkenntnisse ermöglichen. Immer schwingt ein ethischer Imperativ mit: Was wir tun sollten oder besser unterlassen sollten, damit „unsere Handlungen verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden“ (Hans Jonas).
Das Seminar ist als Vorlesung angelegt. Leistungsanforderung: Regelmäßige Teilnahme und ein von Chat GPT geschriebener Artikel (2 Seiten) zu einem ästhetischen Schlüsselbegriff und ein persönlicher Kommentar (2 Seite) dazu. Garantierte Note zwischen 1.0 – 1.7. Die Vorlesung wird im SoSe 2024 fortgesetzt.
Dozent: Prof. Dr. Jörg Gleiter
Zeit: Mo. 12:00 - 14:00 Uhr
Ort: A 053
Erster Termin: 16.10.2023, 12:00 Uhr
Anmeldung: isis.tu-berlin.de/course/view.php
Wissenschaftliches Arbeiten / Prof. Dr. Jörg Gleiter
Architekturtheorie - 3/9 ETCS
In der Veranstaltung Wissenschaftliches Arbeiten erwerben die Studierenden Kompetenzen in der Er- schließung von Wissen und dessen systematischem Nachweis. In Ergänzung zu den künstlerisch-tech- nischen Kompetenzen erwerben sie die Fähigkeit, eigenständig wissenschaftliche Forschungsarbeiten zu konzipieren, Recherche-
arbeiten durchzuführen und dieses Wissen entsprechend den wissenschaftlichen Stan- dards in schriftlicher und gra- phischer Form darzustellen. Die Veranstaltung Wissen- schaftliches Arbeiten wird zu gleichen Teilen von den Fach- gebieten Bau- und Stadtbau- geschichte, Planungs- und Architektursoziologie, His- torische Bauforschung und Architekturtheorie gelehrt.
Dozent: Prof. Dr. Jörg Gleiter
Zeit: Mi. 08:00 - 10:00
Ort: A 053
Erster Termin: Mi. 18.10.2023, 08:00 - 10:00
Anmeldung: https://isis.tu-berlin.de/enrol/index.php?id=36200
Experiment Leistung / Dr. Lidia Gasperoni
Architekturtheorie/ Philosophie II - 6 ETCS
In der Zeit des Umdenkens menschlicher Eingriffe auf dem Planeten sind gerade die Erweiterung standardisierter Leistungen und die kritische Reflexion bezüglich der Verwertbarkeit von Leistung eng verbunden. Wie geschieht diese Transformation in der Architekturpraxis? Was leisten Architekturschaffende? Und wie verändern sie die wirtschaftliche Verknüpfung von Leistungen und Vergütung? Die ethnografische Erforschung und die Dokumentation dieses experimentellen Wissens stehen im Zentrum des praxisorientierten Seminars EXPERIMENT LEISTUNG in Kooperation mit dem DAZ und Architekturbüros.
Dozentin: Dr. Lidia Gasperoni
Zeit: Di 10:00 - 12:00
Ort: A 201a
Erster Termin: 17.10.2023, 10:00 Uhr
Anmeldung: https://isis.tu-berlin.de/enrol/index.php?id=36150
Technofeminismus - die architektonische Dimension / Dr. Sandra Meireis
Architekturtheorie I - 3 ETCS
Um den Zusammenhang von technischem Fortschritt und gesellschaftlichen Machtverhältnissen im Feld der Architektur ergründen zu können, liegt es nahe, neben relevanten technikphilosophischen Fragestellungen die Vielgestaltigkeit des Begriffs Feminismus (in vier Wellen) genauer zu beleuchten. Neben bürgerlichen, radikalen und queeren Positionen werden dabei auch öko- und technofeministische Forderungen an die Gesellschaft gestellt. Letztere steht hier im Fokus. Im Seminar wird das Konzept des Technofeminismus (in den 1990er Jahren als Cyberfeminismus bezeichnet) eingeführt und auf seine architektonische bzw. räumliche Dimension hin untersucht. Anhand von Texten zentraler Autor.innen, z. B. Donna Haraway, Rosi Braidotti, Judy Wajcman oder Caroline Criado Perez, werden dabei insbesondere geschlechtsspezifizierende, ethnisierende und rassifizierende Vorurteile erfasst, die in vermeintlich neutralen Technologien eingeschrieben sind. Das betrifft die digital durchdrungenen Sphären des Wohnens und öffentlichen Lebens und die Architekturdisziplin als Arbeitsumfeld für FLINTA* im globalen Norden genauso wie die Materialität des digitalen Kapitalismus und die damit verbundene Ausbeutung weiblicher Arbeitskraft und natürlicher Ressourcen im globalen Süden
Dozentin: Dr. Sandra Meireis
Zeit: Blockseminar 8.-10.01.24 + 15.-17.01.24
Ort: tba
Erster Termin: Vorbesprechung (online): tba
Anmeldung: https://isis.tu-berlin.de/course/view.php?id=36154
Affordances of Architectural Typology: Architecture Beyond Function
Prof. Dr. Jörg Gleiter/ Prof. Gennaro Postiglione PhD
Architecture Theory I - 3 ETCS
Affordances of Architectural Typology is a design and drawing-based research activity that seeks to explore and further define strategies that target resilient buildings that are nonetheless thoroughly architectural in nature. Borrowing the key term of James J. Gibson’s ecological psychology: “affordance is equally a fact of the environment and behaviour. It is both physical and psychical, yet neither. An affordance points both ways, to the environment and the observer.“ In Architecture, we understand Affordances as the composition and layout of a building that directly impacts what it can afford. The correlation of Architectural Typologies with Affordances is thus an index of longevity, as it illustrates how a building adapts to or enables different uses and habitation over time.
The central thesis (and architectural ambition) of the course is thus to show that the degree of typological spatial determination of a building is directly related to its degree of affordances and, therefore, of resilience.
Lecturers: Prof. Dr. Jörg Gleiter, Prof. Gennaro Postiglione PhD
Time: Block seminar in November: tba
Location: tba
First session: 16.10.2023, 09:00 – 11:00 am, online – Link tba on ISIS
ISIS-Link: https://isis.tu-berlin.de/course/view.php?id=36152