Architekturtheorie

Konferenzen

Turning Back Inside? Ethnographies of Interiors (2023)

Turning Back Inside? Ethnographies of Interiors (2023)

Die jüngste Pandemie und der globale Klimawandel stellen die Logik einer klaren Unterscheidung zwischen außen und innen auf lokaler Ebene in Frage - eine der Hauptstützen des Wohnens. Die Konferenz „Turning back inside. Ethnographies of Interiors“ zielt darauf ab, einen gemeinsamen Moment der Reflexion über das Konzept der Innenräume zu schaffen: Sind es nur die Räume, die von Menschen bewohnt werden und die ein gewisses Maß an Besitz, Schutz und Intimität ermöglichen? Wie werden private und öffentliche Arbeitsräume neu artikuliert? Oder ist nicht gerade der Umwelt- und Lebensraum, der bisher als Natur außen vor blieb, die kritische Zone, die die Logik des Innenraums verändert und ihn sich als Umweltraum der Multispeziesbeziehungen wieder aneignet? Wie ziehen ethnografische Methoden die Grenze zwischen dem, was wichtig ist, und dem, was nicht wichtig ist, indem sie räumliche Realitäten aus der Innenperspektive oder aus der kritischen Distanz heraus untersuchen, sowie deren Logik der Ordnung und Unordnung? Ziel der Konferenz ist es, diese Fragen durch die Linse der auf die Architektur angewandten ethnografischen Forschung zu erörtern und das Potenzial ethnografischer Methoden zu erörtern, indem die unterschiedlichsten Innenräume erschlossen, ihre strukturierenden Logiken untersucht und ihre Beziehungen zu den vermeintlichen Außenräumen neu beleuchtet werden.

The Great Transformation (2023)

The Great Transformation (2023)

Die Tagung "The Great Transformation. Typology and Morphology in the Anthropocene" wirft einen kritischen Blick auf die sich verändernden Bedingungen von Typologien und urbaner Morphologie als zentrale architektonische Konzepte für die Schaffung einer sinnvollen menschlichen Umwelt. Es wird untersucht, wie und ob der sich verändernde Begriff der "Umwelt" zu einer typologischen Transformation der bestehenden Stadtmorphologie führen wird. Der demografische Wandel, neue Wohn- und Lebenskonzepte, öffentliche Verkehrsmittel, biologische Vielfalt und das Zusammenleben von Mensch und Tier sind Faktoren, die sich unmittelbar auf die Typologie und die Stadtmorphologie auswirken.

PLEČNIK NOW ! Exploring Public Space and Urban Porosity (2022)

PLEČNIK NOW ! Exploring Public Space and Urban Porosity (2022)

Anlässlich des 150. Geburtstages des tschechischen Architekten Jože Plečnik veranstaltet das Institut für Architektur der TU Berlin am 4. November 2022 das internationale Symposium „PLEČNIK NOW! Exploring Public Space and Urban Porosity.“ Es wird in Zusammenarbeit und mit finanzieller Unterstützung des slowenischen Kulturzentrums SKICA Berlin durchgeführt. Eine begleitende Ausstellung mit zeitgenössischen Fotografien des tschechischen Fotografen Adam Štěch zeigt die Vielfalt der urbanen Interventionen des Architekten Plečnik und seine Herangehensweisen im slowenischen Ljubljana, einer seiner Hauptwirkungsstätten.

Teilnehmer*innen (alphabetisch) :

Jörg H. Gleiter
TU Berlin, Architekturtheorie, Theoretiker, Architekt, Professor

Jörg H. Gleiter (Dipl.-Ing. habil.) ist Leiter des Fachgebiets Architekturtheorie am Institut für Architektur der TU Berlin. Von 2005-12 war er Professor für Ästhetik an der Fakultät für Kunst und Design der Freien Universität Bozen (Italien). Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen zählen Architekturtheorie zur Einführung (Junius Verlag 2022), The Anthropocene and the Historical Index of Architecture (in: CPCL European Journal of Creative Practices in Cities and Landscape, Vol. 5., 1/2022) und The Promise of an Object. Design Processes as Processes of Theory Construction (in: Innovation in Practice and Theory, Torino 2022). Derzeit ist er Gastprofessor am Politecnico di Milano. Zu seinen Forschungsthemen gehören die kritische Theorie der Architektur im Anthropozän, Projekt Erde - Nachhaltigkeit und Wissenstransformation, Semiotik und Ästhetik der Architektur.

Jürgen Mayer H.
J.MAYER H. und Partner, Architekt

Nach dem Studium der Architektur an der Universität Stuttgart, The Cooper Union New York und Princeton University gründete Jürgen Mayer H. 1996 sein Berliner Büro.
J.MAYER.H und Partner ist ein national und international renommiertes Architekturbüro, das an der Schnittstelle von Architektur, Kommunikationsdesign und neuen Technologien arbeitet. In kooperativen Teams werden multidisziplinäre Raumforschungen zum Verhältnis von Körper, Natur und Technik entwickelt und realisiert, von Installationen bis zu städtebaulichen Entwürfen und Wettbewerben. 2014 kamen Andre Santer und Hans Schnei- der als Partner hinzu.
J.MAYER.H hat seit seiner Gründung weltweit eine Vielzahl unterschiedlicher Projekte realisiert. Zu den jüngsten bemerkenswerten Projekten gehören das Parkhaus im Miami Design-District, das FOM-Hochschulgebäude in Düsseldorf, Deutschland, ein Gerichtsgebäude in Hasselt, Belgien und verschiedene öffentliche und infrastrukturelle Gebäude in Georgien, wie der Flughafen in Mestia und der Grenzübergang in Sarpi. Das herausragendste Projekt ist der international bekannte Metropol Parasol, die Neugestaltung der Plaza de la Encarnacion in Sevilla, Spanien, mit seiner weitläufigen skulpturalen Holzkonstruktion. Auch kleinere Wohnbauten haben internationale Anerkennung gefunden, wie die Villa n.n. in Moskau, Dupli.Casa und Casa Morgana.
Zahlreiche Projekte werden derzeit realisiert, wie der RKM 740 Tower, ein Wohnhochhaus in Düsseldorf mit Arztpraxen in den unteren Geschossen, die Revitalisierung und Erweiterung eines IT-Campus in Berlin-Potsdam und Voltair, ein Hybridgebäude in der Berliner Innenstadt.
Jürgen Mayer H. / J.Mayer.H und Partner wurden im Rahmen der jährlichen São Paulo Design Week von BOOMSPDESIGN als "Designer des Jahres 2020" ausgezeichnet

Olaf Nicolai
Künstler

Olaf Nicolai studierte Germanistik und Philologie in Leipzig, Wien und Budapest und promovierte über "Die Wiener Gruppe". Nicolais Arbeiten und Projekte wurden in zahlreichen internationalen Einzelausstellungen gezeigt, u.a. Kunstsammlungen Chemnitz, Deutschland (2020), Mathildenhöhe Darmstadt (2019), MUMA, Museum of Monash University, Melbourne (2019), Kunsthalle Wien (2018), Kunstmuseum St. Gallen (2018), Taxispalais Innsbruck (2017), Museum Boijmans Van Beuningen (2016), Deutscher Pavillon, 56. Biennale Venedig (2015), Musée du Louvre (2013), museum angewandte kunst, Frankfurt/ M. (2013), Kunsthalle Münster (2012), Pinakothek der Moderne München (2011), Kestnergesellschaft Hannover (2010), Kunstmuseum Thurgau (2009), Leonhardi Museum Dresden (2007), Kunstraum Dornbirn (2006), Kunstmuseum Thun (2004), Casino Luxembourg (2003), Migros Museum für Gegenwartskunst in Zürich (2001), Watari-Um Museum Tokyo (1998).
Er führte Regie bei dem Musiktheaterstück "In Vain" von Georg Friedrich Haas am Theater Basel. Sein Kurzfilm "Rodakis" wurde 2008 zur Teilnahme an den 58. Internationalen Filmfestspielen Berlin eingeladen. 2015 leitete Olaf Nicolai die siebenmonatige performative Installation "Giro" auf dem Dach des Deutschen Pavillons auf der 56. Biennale in Venedig. 2021 wurde sein 24-Stunden-Film "MARX" gleichzeitig in sechzehn Institutionen weltweit gezeigt.
Derzeit lebt und arbeitet Olaf Nicolai in Berlin.

Luka Skansi
Politecnico di Milano, Architekturhistoriker, außerordentlicher Professor

Luka Skansi ist Architekturhistoriker und außerordentlicher Professor am Politecnico di Milano (DASTU - Dipartimento di Architettura e Studi Urbani). Zu seinen Forschungsinteressen gehören insbesondere die italienische Architektur und Technik des 20. Jahrhunderts, die Architektur im sozialistischen Jugoslawien sowie die russische und sowjetische Architektur.
Er war Gastwissenschaftler am CCA in Montreal und Gastprofessor an den Fakultäten für Architektur in Belgrad, Ljubljana und Venedig. An der von Rem Koolhaas-AMO kuratierten Biennale von Venedig 2014 nahm er mit der Installation The Remnants of a Miracle teil. Er kuratierte die Ausstellung Streets and Neighbourhoods im MAO, Ljubljana, für die er 2018 mit der Plečnik-Medaille ausgezeichnet wurde. Er war Mitglied des Kuratoriums der Ausstellung Toward a Concrete Utopia. Architecture in Yugoslavia 1948-1980, die 2018 im MoMA in New York stattfand, und als Mitglied des Kuratoriums der Ausstellung Fiume Fantastika, die in Rijeka (Kroatien) während des Jahres der Kulturhauptstadt Europas (2020-21) gezeigt wurde.
Er ist Autor mehrerer Bücher, Essays und Artikel über Carlo Scarpa, Aldo Rossi, Gino Valle, Pier Luigi Nervi, Myron Goldsmith, Jože Plečnik, Nikolaj Ladovskij, Moisei Ginzburg, Peter Behrens, Manfredo Tafuri und Vladimir Braco Mušič.

Maja Vardjan
MAO, Architektin, Kuratorin MAO

Maja Vardjan ist Kuratorin am Museum für Architektur und Design in Ljubljana, wo sie die Architektur- und Designproduktion des 20. Jahrhunderts und zeitgenössische kreative Praktiken erforscht. Sie hat an zahlreichen Ausstellungen und Publikationen mitgewirkt, darunter Under a Common Roof: Modern Public Buildings from the Museum's Collection and Other Archives (2013),Saša J. Mächtig: Systems, Structures, Strategies (2015), Stanko Kristl, architect. Menschlichkeit und Raum (2017), Made In: Craft and Design Narratives (2020), An Object and a Collection (2019) und The World Inside: Designing Modern Interiors, 1930-Today (2021). Seit 2013 ist sie aktiv an der Entwicklung der Biennale für Design (BIO) beteiligt. Als Co-Kuratorin konzipierte sie BIO 50: 3, 2, 1 ... TEST (2014) und BIO 25: Faraway, So Close (2017), für die sie den ICOM Slovenia Award erhielt.

Boštjan Vuga
SADAR+VUGA, Architekt, Professor

Prof. mag. BOŠTJAN VUGA, univ.dipl.inž.arh., Grad. Dip. (AA) Boštjan Vuga ist praktizierender Architekt, Forscher, Pädagoge und Herausgeber. Er studierte an der Fakultät für Architektur in Ljubljana und an der AA School of Architecture in London. Im Jahr 1996 gründete er zusammen mit Jurij Sadar das Architekturbüro SADAR+VUGA.
Boštjan Vuga ist zum Professor für Architektur an der Fakultät für Architektur in Ljubljana ernannt worden. Er hat am Berlage Institute Rotterdam, am IAAC Barcelona, an der Fakultät für Architektur in Ljubljana, an der TU Berlin, an der MSA Münster, an der Confluence School of Architecture in Lyon und an der TU Graz unterrichtet. Als Dozent leitete er mehrere Intensiv-Workshops, wie APPS in Kotor und MIAW in Mailand. Er war Gastkritiker an der AA London, dem Bauhaus Kolleg in Dessau, der ETH in Zürich, der Leopold-Franzens-Univeristaet Innsbruck, der EIA Ecole D'ingenieurs et d'architectes Fribourg, der Akademie für angewandte Kunst Wien, PennDesign, dem Politecnico di Milano und anderen. Derzeit ist er Diploma Unit Master an der AA School of Architecture London.
Er ist Autor zahlreicher Artikel über zeitgenössische Architektur und Stadtplanung, die in in- und ausländischen Fach- und Nicht-Fachpublikationen veröffentlicht wurden. Er gab mehrere Publikationen heraus, darunter die Ausgabe Plečnik 2007 des AB Architectural Bulletin und eine Reihe von Publikationen für die TU Berlin, in denen die Arbeit der von ihm geleiteten Designstudios vorgestellt wurde.
Boštjan Vuga war Ko-Kurator des montenegrinischen Pavillons "Treasures in Disguise" auf der 14. Architekturbiennale Venedig "Fundamentals", Venedig 2014.
Von 2014 bis 2018 war er Vorsitzender des Rates des MAO Museums für Architektur und Design in Slowenien. Seit 2022 ist er Präsident des Stiftungsrats des Architekten Jože Plečnik.

Maruša Zorec
Universität von Ljubljana, Architektin, Professorin

Maruša Zorec studierte an der Fakultät für Architektur in Ljubljana, wo sie seit 1993 unterrichtet. Sie lebt und arbeitet in Ljubljana. Im Jahr 1996 gründete sie das Büro arrea architects. Zu ihren wichtigsten Arbeiten gehören die Kapelle im Franziskanerkloster, Ljubljana, 1999; der Altar im Freien, Brezje, 2008; die Renovierung des Herrenhauses Vetrinje, Maribor, 2010; die Renovierung des Nebengebäudes der Burg, Ormož, 2011; die Renovierung des Hauses Plečnik, Ljubljana, 2015; die Renovierung der Švicarija in Ljubljana, 2017; die Enthüllung des Verborgenen - eine Ausstellung auf der Biennale in Venedig, 2018, Gebäude der modernen slowenischen Architektur 1945-1970,
www. evidenca.org , 2000; Ausstellung und Publikation Oton Jugovec - architect, 2001; Unveiling the hidden/Odstiranja, Publikation 2018.
Sie erhielt mehrere nationale Auszeichnungen für ihre Arbeit, vor allem für kleinere Renovierungsprojekte in geschützten Umgebungen und historischen Gebäuden.
 

Moderation:

Lidia Gasperoni
TU Berlin, Architekturtheorie, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Philosophin

Lidia Gasperoni (Dr. phil.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Architekturtheorie des Instituts für Architektur der Technischen Universität Berlin. Sie studierte Philosophie in Rom, Freiburg im Breisgau und Berlin. Sie promovierte an der TU Berlin und habilitierte sich in Italien auf dem Gebiet der Ästhetik. Sie lehrt Architekturtheorie und -philosophie mit den Schwerpunkten Medienphilosophie, Anthropozän-Theorien und Designforschung an der TU Berlin und zuvor an der UdK Berlin und der Universität Kassel. Zu ihren Veröffentlichungen gehören: Versinnlichung (De Gruyter, 2016); Media Agency, mit Christophe Barlieb (transcript, 2020); Artefakte des Entwerfens, mit Anna Hougaard et al. (TU Verlag, 2020); Site of Coexistence (IQD, 2021); und Construction and Design Manual: Experimental Diagrams, DOM publishers 2022, und Epistemic Artefacts. A Dialogical Reflection on Design Research in Architecture, mit Matthias Ballestrem (AADR, in Vorbereitung).

Jörg Stollmann
TU Berlin, CUD, Professor, Studiendekan

Jörg Stollmann ist Professor für Städtebau und Urbanisierung an der Technischen Universität Berlin. Schwerpunkte der Arbeit des Lehrstuhls sind kooperative und kollaborative Entwurfswerkzeuge, die Mediatisierung und Digitalisierung von Planung und städtischem Alltag sowie das Urbane als Gemeingut. Er lehrte an der ETH Zürich und der UdK Berlin. Derzeit ist er Teil des Sonderforschungsbereichs "Re-Figuration von Räumen" (DFG).

 

Runder Tisch Architekturpsychologie (2020)

Runder Tisch Architekturpsychologie (2020)

Unter dem Thema „Runder Tisch Architekturpsychologie – Theorie & Praxis“ luden Prof. Dr. Jörg Gleiter (Fachgebiet Architekturtheorie) und Gudrun Rauwolf (Architekturpsychologie) am 31. Januar 2020 an das Institut für Architektur an der TU Berlin ein. Die Schwerpunktthemen dieser Veranstaltung reichten von der Frage ‚Was ist eigentlich Architekturpsychologie?’ über Forschungsmethoden bis hin zu konkreten Umsetzungskonzepten einzelner Gebäudeteile nach architekturpsychologischen Überlegungen.

Wie können Faktoren von Raumqualität entschlüsselt werden? Im Mittelpunkt der architekturpsychologischen Betrachtung steht der Mensch mit seinen Bedürfnissen, seinem Erleben und Verhalten. Zunächst galt es den Standort der Architekturpsychologie auszuloten. Prof. Rikelf Rambow gab dafür einen Überblick über die Entwicklung der modernen Architekturpsychologie seit Ende der 1960er Jahre als Antwort auf Fehlentwicklungen im sozialen Wohnungsbau und in der Stadterneuerung, die einen Höhepunkt im Abriss eines kompletten Neubaugebiets in St. Louis fanden. In Deutschland spielt Architekturpsychologie nur eine untergeordnete Rolle als Teildisziplin der Umweltpsychologie. Er machte deutlich, dass Architekturpsychologie aus dem Proprium der Architektur heraus zu entwickeln ist, um stärker wahrgenommen zu werden. Alexandra Abel ergänzte diese thematische Annäherung und sah die Rolle der Architekturpsychologie vor allem in der Unterstützung durch Kommunikationsmethoden.

The Status of an Object. On the Future Pasts of Architecture (2018)

The Status of an Object. On the Future Pasts of Architecture (2018)

Symposium zu Ehren von Peter Eisenman am Mittwoch, 19. Dezember, 2018 im Architekturgebäude der TU Berlin. Teilnehmer sind: Peter Eisenman, Rafael Moneo, Kristin Feireiss, Kurt W. Forster, Jürgen Mayer H. und Petar Bojanic, Moderation: Jörg H. Gleiter.

2. IfA Tagung Think. Design. Build. Type, Typology, and Typogenesis in Architecture (2018)

Am 8. und 9. November 2018 veranstaltet das Institut für Architektur der TU Berlin die Konferenz Think. Design. Build. 2. Type, Typology and Typogenesis in Architecture. Dies ist die zweite internationale Konferenz der Think. Entwerfen. Build, die alle zwei Jahre vom Institut für Architektur organisiert wird. Die erste Konferenz fand im Jahr 2016 unter dem Titel Think. Design. Build 1 - Architectural Matters (www.thinkdesignbuild.tu-berlin.de) statt.

Die diesjährige Konferenz mit dem Titel Type, Typology, and Typogenesis in Architecture befasst sich mit dem Prozess der Typenbildung in Bezug auf Theorie (Think), Projekt (Design) und Praxis (Build). Die Konferenz wird ein komplexes und aktuelles Thema aufgreifen. Durch die Einführung des Web 2.0 ist eine Ausdifferenzierung von Arbeits- und Produktionswelten, Freizeit sowie individuellen Wohn- und Partnerschaftsmustern zu beobachten, die mehr denn je die Herausbildung neuer Typologien in Architektur und Stadtplanung fordert.

Vor dem Hintergrund neuer Kommunikationsmittel, deren permanente Innovation alle Bereiche von Kultur und Gesellschaft erfasst, stellt sich die Frage nach der Typologie auf einer neuen, konzeptionellen Ebene. Die Debatten sind längst über den Punkt hinaus, an dem zu Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts die Massenanpassung dazu diente, die Typologie als überkommene, altmodische oder gar reaktionäre Sichtweise zu stigmatisieren (Carpo, Lynn, Migayrou). Doch allen Prophezeiungen zum Trotz ist das Gegenteil eingetreten. Die allgegenwärtige Mediatisierung des Alltags, die Verdichtung der Städte und die Notwendigkeit, innerhalb bestehender baulicher Umgebungen zu bauen, führen zu einer stärkeren Ausdifferenzierung des Wohnumfelds und damit zu einem Prozess der Typenbildung, der noch lange nicht abgeschlossen ist.

Der Konferenz liegt ein Verständnis von Typologie zugrunde, das einerseits Typologie als die Wissenschaft von den spezifischen Ordnungen, Klassifizierungen, Nutzungen und Formen von Gebäudetypen definiert, andererseits aber Typologie viel stärker als den Prozess der Typenbildung oder Typogenese versteht. Galt die Typenbildung bis vor kurzem noch als langsam und evolutionär, so hat heute die kreative Reibung zwischen bestehenden Gebäuden und neuen Nutzungsanforderungen den Prozess der Typogenese verändert. Die Typogenese erscheint heute nicht mehr als evolutionärer Optimierungsprozess, sondern als disruptiv-revolutionärer Prozess der Neuinterpretation des Bestehenden. Im Gegensatz zu den Ansätzen von Jean-Nicolas-Louis Durand, Le Corbusier, Walter Gropius, Aldo Rossi und Christopher Alexander hat der Begriff der Typologie heute eine eigene Unschärfe, in der sich die Spezifik der Zeit offenbart.

Typologie ist ein zutiefst modernes Anliegen, dessen Anfänge weit über das 18. Jahrhundert und damit das Zeitalter der Aufklärung und Rationalität (Boullée, Ledoux, Lequeu) hinaus bis in die Renaissance zurückreichen. Die Fokussierung auf Industrialisierung und Massengesellschaft, auf Werkbund (Muthesius, van de Velde, Behrens) und Bauhaus (Gropius, Meyer) verdeckt, dass die Typologie mit der Herausbildung einer urbanen Morphologie (Palazzo, Zentralbau, Raster) ihren Anfang in der Renaissance hatte. Das bedeutet, dass die Typologie ebenso ein Projekt des Renaissance-Humanismus wie eines der "typenbildenden Maschine" (Gropius) ist.

Dies ist der konzeptionelle Rahmen der Konferenz Think. Gestalten. Bauen. 2. Typus, Typologie und Typogenese in der Architektur. Die beiden Pole eines humanistisch-anthropologischen und eines technisch-funktionalistischen Ansatzes verdeutlichen die historische Tiefe und theoretische Breite des Themas. So stellen die sich ständig verändernden Arbeitswelten von Start-Ups die klassischen Klassifikationskonzepte und Ordnungssysteme (Schwarzwaldhaus, Access-Balkonhäuser, Frankfurter Küche) und damit auch die Grundlagen der Architektur in Frage. Inwieweit hingegen wird die Verwischung des Begriffs zum Anreiz für Kreativität und Innovation? Ist es immer noch so, dass sich nicht die Typen, sondern allenfalls die Nutzungen ändern (Aldo Rossi)? Durands System der typologischen Modularität war im 19. Jahrhundert für die neuen Bauaufgaben der Industrialisierung, der entstehenden Metropolen und der Individualisierung des bürgerlichen Wohnens geeignet, aber wie verändert sich heute der Begriff des Typs, des Prototyps, des Archetyps, des Musters und des Modells unter den Bedingungen von Building Information Modelling (BIM), 3D-Druck, 3D-Skulptur, 3D-Fräsen, 3D-Design und immer komplexeren Bauvorschriften? Wie verändert sich das Design, seine Methoden, seine Materialität und sein theoretischer Unterbau - und was bleibt gleich?

 

Am 8. und 9. November lädt die Konferenz Think.Design.Build 2 - Type, Typology and Typogenesis in Architecture 20 international renommierte Architekten, Theoretiker und Historiker ein, in den drei Panels "Think2", "Design" und "Build" den Wandel in Theorie und Praxis zu diskutieren. Die Konferenz findet in enger Zusammenarbeit mit dem neu eröffneten internationalen und englischsprachigen Masterstudiengang M-Arch-T statt, der sich mit aktuellen Fragen der Typologie beschäftigt. Um die Forschung in der Architektur zu fördern, wird ein Doktorandenkolloquium Teil der Konferenz sein. Zu diesem Zweck werden Doktoranden über einen Call for Papers eingeladen, ihre Forschungsarbeiten vor einem internationalen Publikum zu präsentieren und zu diskutieren.

 

 

 

1. IfA-Tagung: Think. Design. Build. Architectural Matters (2016)

Am 2. und 3. Juni veranstaltete das Institut für Architektur die internationale Tagung THINK.DESIGN.BUILD. Architektur Matters.

Organisation und Konzept:

Jörg H. Gleiter, Rainer Hehl, Donatella Fioretti, Ralf Pasel mit dem Institut für Architektur, TU Berlin

Teilnehmer*innen:

Keynote Referent: Toyo Ito (Tokyo)

Referenten: Tom Avaermatte (Delft), Tina di Carlo (London), Donatella Fioretti (Berlin), Kurt Foster (New Haven/Como), Finn Geipel (Berlin), Jörg Gleiter (Berlin), Interboro Partners (New York), Elli Mosayebi (Zürich), Spyros Papapetros (Princeton), Freek Persyn (Brussels), Jacob van Rijs (Berlin/Rotterdam), Pier Paolo Tamburelli (Milano), Nader Tehrani (New York)

 

Thema

Unter dem Einfluss der omnipräsenten INFORMATISIERUNG (ubiquitous computing), SIMULIERUNG (building information modelling) und VERNETZUNG (internet of things) scheint Architektur immer weniger aktiver Agent als passives Medium der kulturellen Transformationen zu sein. Wo die Architektur den digitalen Geräten, die ihr dienen sollten, immer ähnlicher wird, gibt sie ihren Anspruch auf aktive Gestaltung einer menschengerechten Umwelt auf – mit weitreichenden Folgen für Architektur und Kultur.

Die Konferenz Think. Design. Build. Architectural Matters stellt daher die Frage nach den drei grundlegenden Wissenspraktiken der Architektur: DENKEN (think), ENTWERFEN (design) und KONSTRUIEREN (build). Im Zentrum stehen die kritische Analyse der Leitbilder, Methoden und medialen Praktiken des SAGBAREN (Wort/Sprache), des ZEIGBAREN (Zeichnung und Modell) und des BAUBAREN (Material/Struktur) der drei Wissenspraktiken, wie andererseits die Analyse ihrer komplexen Verknüpfung in den Prozessen der Übertragung, Transformation und Akkumulation des Wissens.

Es stellen sich Fragen nach der theoretischen Konzeption von Architektur im Übergang zwischen dem begrifflich-abstrakten und bildhaft-metaphorischen Gehalt der Sprache (Panel I: Think), nach der entwerferischen Konzeption von Architektur und damit nach dem Entwurfsprozess als Agent und Katalysator zwischen Idee und Realisierung (Panel II: Design) und nach der konstruktiv-materiellen Konzeption von Architektur und damit nach der Übersetzung von Idee und Entwurf in die konkrete Materialität (Panel III: Build) gebauter Architektur.

Mehr Informatinen zur Konferenz finden Sie unter:
thinkdesignbuild.architektur.tu-berlin.de

ArchitekturDenken: Theorie und Philosophie der Architektur ThinkingArchitecture: Theory and Philosophy of Architecture (2015)

Am 29. und 30. Mai hat das Fachgebiet Architekturtheorie das Internationale Symposium veranstaltet.

Zwei Tage lang haben Referenten aus den USA, der Schweiz, Serbien, Luxemburg, Israel und Deutschland die Frage nach dem Verhältnis von Theorie und Philosophie der Architektur diskutiert.

Das Symposium hat anlässlich der Buchveröffentlichung Architektur und Philosophie. Grundlagen. Standpunkte. Perspektiven (hrsg. v. Jörg H. Gleiter u. Ludger Schwarte, Band 8 der Reihe ArchitekturDenken, Bielefeld 2015) stattgefunden.

Organisation  
Fachgebiet Architekturtheorie mit Prof. Dr. Jörg H. Gleiter, Dr. Tom Steinert, Dipl.-Ing. Sandra Meireis M.A., Dipl.-Ing. Katrin Ritter, Stefana Dilova

Teilnehmer
Günter Abel (TU Berlin), Felicity Scott (Columbia University, New York), Iris Aravot (Technion, Haifa), Daniel Purdy (Penn State University), Petar Bojanić (Belgrade University), Ludger Schwarte (Kunstakademie Düsseldorf), Hannes Böhringer (Berlin), Kirsten Wagner (Hochschule Bielefeld), Christoph Baumberger (ETH Zürich), Petra Lohmann (Universität Siegen), Jan Bovelet (Berlin), Christian Kremer (Luxemburg), Christian Bauer (Hochschule Würzburg), Martin Düchs (Bamberg/München)

Thema

Als Metapher logisch-konstruktiver Tätigkeit spielt die Architektur seit ihren Anfängen eine zentrale Rolle in der Philosophie. Seit der Krise der modernen Architektur sind verstärkt Ansätze zu erkennen, welche die architekturtheoretische Frage nach der kulturellen Funktion der Architektur unter philosophischen Gesichtspunkten kritisch erweitern. Bisher fehlt aber eine integrale Form architekturphilosophischer Reflexion, die der Rolle der Architektur gerecht werden kann als jener kulturellen Praxis, mit der sich der Mensch für seine sich ändernden wie auch gleichbleibenden Bedürfnisse eine ihm einzig angemessene, von der reinen Naturhaftigkeit verschiedene Umwelt schafft. Das zweitägige Symposium wird sich den verschiedenen architekturtheoretischen und -philosophischen Ansätzen sowie der Frage nach dem Verhältnis von Theorie und Philosophie der Architektur widmen.

Mehr Informatinen zur Konferenz finden Sie unter:
thinkingarchitecture.architekturtheorie.tu-berlin.de

Architecture and Social Media in Network Societies (2013)

Am 28. und 29. Oktober 2013 fand am Institut für Architektur die internationale wissenschaftliche Konferenz ›Architecture and Social Media in Network Societies‹ statt.

Die Arbeitstagung war der Frage nach den wechselseitigen Beziehungen zwischen Architektur und sozialen Medien gewidmet. Es sprachen Referenten aus Russland, Italien, Belgien und Deutschland. Sie vertreten die Fachgebiete Architektur- und Wahrnehmungstheorie, Kommunikationswissenschaften, Semiotik, Anthropologie und visuelle Kommunikation. Die Organisation lag beim Fachgebiet Architekturtheorie.

Alle Informationen zur Konferenz stehen unter mediaconference.architekturtheorie.tu-berlin.de  zur Verfügung.

Effekt und Affekt. Architektur und das Digital-Erhabene (2013)

Es ist eigenartig, aber die Projekte das computational design sind affektiv umso überwältigender, je rätzelhafter die Prozesse dahinter bleiben. Sie existieren in einer seltsamen Spannung: Sie sind so sehr durch eine strenge algorithmische Logik geprägt wie durch deren Verschleierung (Dissimulation). Zaha Hadids Museum der Michigan State University, Jürgen Mayer H.s. Metropol Parasol in Sevilla oder die Experimentalarchitektur von Gramazio & Kohler scheinen von unsichtbaren, magischen Kräften geformt. Die frage stellt sich, ob nicht mit der digitalen Intelligenz eine fast schon vergessene, ästhetische Kategorie zurückkehrt. Das Erhabene, jetzt als Digital-Erhabenes. Wie auch Étienne-Louis Boullée sprach Le Corbusier von «Erhabenheit durch Sachlichkeit». Was bedeutet das für das parametrische Entwerfen und das computational design? Was soll man unter dem Digital-Erhabenen verstehen? Welche Perspektiven ergeben sich daraus für die Architektur?
digitalsublime.architekturtheorie.tu-berlin.de/index.html 

Workshops

1st Berlin-Jerusalem Workshop on "Politics, Public Space and the Arts: Strategies of Knowledge Production", 2014

Gemeinsame Veranstaltung des FG Architekturtheorie und des Technions, I.I.T. Haifa/Israel. Der 9-tägige Workshop ist die erste Berliner Veranstaltung der JeBe – The Jerusalem Berlin Platform for Urbanism and Theory.

In Zusammenarbeit mit ANCB – The Metropolitan Laboratory, im Rahmen des Programms ‚No Space Without Traits: Borders and Strategies of Knowledge’.

Informationen finden Sie im PDF ArchitekturDenken: Theorie und Philosophie der Architektur
ThinkingArchitecture: Theory and Philosophy of Architecture, 2015

Dubrovnik Summerschool "Architecture and Philosophy"

Ein interdisziplinäres fünfjähriges Gemeinschaftsprojekt der Philosophie und Architektur, das im Interuniversitären Zentrum Dubrovnik, Kroatien, stattfindet 

Die Summerschool ist Studierenden aller Phasen des Studiums zugänglich. Die Studierenden werden gebeten, im Voraus Texte zu lesen, Präsentationen zu einem mit den Kursleitern vereinbarten Thema zu halten und aktiv an den Sitzungen teilzunehmen. Zudem werden sie auch an einem zweistündigen Forschungsprojekt in Dubrovnik teilnehmen. Die Ergebnisse dieser Forschung werden später im Unterricht analysiert.