Wie beeinflussen architektonische Räume, Material, Objekte Gesundheit, Wohlbefinden, Emotionen, aber auch Motivation, Leistung und soziale Interaktion? Im Mittelpunkt der architekturpsychologischen Betrachtung steht der Mensch mit seinen Bedürfnissen, seinem Erleben und Verhalten. Dies verschiebt den Fokus der Betrachtungsweise und ergänzt den Bezugsrahmen „Wie ist Raum gestaltet?“ durch die zentrale Frage „Wie wird Raum, wie werden Raumqualitäten, wie wird Materialität erlebt und angeeignet?“ (G. Rauwolf)
Personen: Dipl.-Psych. Gudrun Rauwolf, M.A.
Forschungsinteressen:
- Akzeptanzforschung, insbesondere Biotech-Materialien im architektonischen Kontext,
- Transdisziplinäre und interdisziplinäre Kommunikation und Perspektiven,
- Lehr-Lern-Arbeitsraumgestaltung
Seit September 2019 wird die Einrichtung dieser Forschungsstelle unterstützt durch die gemeinnützige Sto-Stiftung.
www.sto-stiftung.de/de/content-detail_95936.html
MY-CO Material. Sinn. Architekturpsychologische Fallstudien zu myceliumbasierten Baumaterialien
Ziel meiner Forschung ist es, Materialinnovation im Bereich pilzbasierter Baumaterialien im architektonischen Kontext aus ökologischer und materialwissenschaftlicher Perspektive, aus architektonischer Praxis und vor den spezifischen Bedürfnissen und dem Erleben zukünftiger Nutzer:innen einzuordnen.
Während es bei der Entwicklung neuer pilzbasierter Materialien zunächst technische Fragen wie Festigkeit, Schallschutz, aber auch Rückbau- und Recyclingfreundlichkeit im Mittelpunkt stehen, sollen durch die architekturpsychologische Begleitforschung von MY-CO BUILD + AFFECT weitere Fragen untersucht werden. So stehen Kriterien wie Aufenthaltsqualität und sensorische Qualitäten (also visuelle, akustische, olfaktorische, haptische und thermische) wie auch der Einfluss des Wissens auf die affektive Bewertung im Fokus. Gerade zu Pilzen haben Menschen ein ambivalentes Verhältnis, weil diese für sie nicht nur mit Schönheit und Genuss verbunden sind, sondern auch mit Ekel und Angst vor krankmachenden Substanzen oder bautechnischen Mängeln. Daher gilt es, Hemmnisse und Potenziale in der affektiven und kognitiven Bewertung zu identifizieren.
MY-CO_B+A:
2022 MY-CO BUILD+AFFECT im Futurium im Rahmen von MY-CO BUILD © Foto: G. Rauwolf