Das Institut für Architektur (IfA) der Technischen Universität Berlin ist der Exzellenz in Lehre und Forschung verpflichtet. Die Verpflichtung dafür entwächst der Tatsache, dass die Architektur nichts weniger ist als diejenige Kulturtechnik, mit der die Menschen sich eine ihren Bedürfnissen angemessene, lebenswerte Umwelt schaffen, die von der Natur verschieden ist. In diesem Sinne umfasst die Architektur die Gestaltung aller Lebensbereiche und endet keineswegs beim gebauten Objekt. Besonders für eine Technische Universität ist der Fachbereich Architektur daher von großer Bedeutung. Denn erst in der Übertragung in die Architektur und das konkrete Gebäude werden die verschiedenen Technologien kulturell wirksam und entfalten ihre lebensweltliche Wirksamkeit.
Angesicht des rapiden Land- und Energieverbrauchs, des weiter steigenden Bevölkerungswachstums, der Verstädterung, der alles umgreifenden Digitalisierung und des damit einhergehenden sozialen Wandels steht die Architektur heute vor großen Herausforderungen. Diesen Herausforderungen stellt sich das Institut für Architektur in vielfältigen Initiativen und Projekten. Über seine renommierten Hochschullehrer/innen, wissenschaftlichen MitarbeiterInnen und AbsolventInnen hat sich das Institut für Architektur im nationalen wie internationalen Kontext zu einer gewichtigen Stimme und einem starken Impulsgeber in den Debatten um die Zukunft von Architektur und Stadt etabliert.
Über Kooperationen mit führenden Universitäten und Forschungseinrichtungen – in Japan, USA, Israel, Türkei, China und Südamerika, aber auch Mailand, Paris, Madrid, Delft und anderen mehr – ist das Institut für Architektur weltweit vernetzt. Es versteht sich als Laboratorium für innovative Konzepte für morgen und möchte mit der Verpflichtung zu Innovation und Forschung zu einer auf Chancengleichheit und sozialen Ausgleich gründenden pluralistischen Gesellschaft beitragen. In diesem Sinne steht das Institut für Architektur in einer langen, auf die Ideale der Aufklärung zurückgehenden Tradition innovativer, wissenschaftlicher Exzellenz. Unter maßgeblicher Beteiligung des preußischen Architekten Friedrich Schinkel wurde 1799 die Berliner Bauakademie, die Vorgängerinstitution des heutigen Instituts für Architektur, gegründet.
Architektur ist mehr als das gebaute, materiell-räumliche Objekt. Im Zentrum steht die ethische Aufgabe der Architektur als eine die Lebenswelten der Menschen im Bewusstsein der Geschichte zukunftsorientiert gestaltende Disziplin. Dem stellt sich das Institut für Architektur mit seiner wissenschaftlichen und didaktischen Programmatik. Dazu gehört, dass die Studierenden schon früh in Forschungsprojekte (Lehrforschungsprojekte) eingebunden werden, in Design-Build-Projekten ihre technischen, gestalterischen und sozialen Fähigkeiten ausbilden können, ebenso wie sie ihr Fachwissen in Theorie, Geschichte, Soziologie und Denkmalpflege erweitern können. Workshops mit international anerkannten ArchitektenInnen und ExpertInnen, internationale Tagungen wie die in zweijährigem Turnus organisierte Internationale IfA-Konferenz, aber auch Exkursionen und Forschungsaufenthalte im Rahmen der Lehre ergänzen den Facettenreichtum des Instituts für Architektur.
Das Institut ist Teil der Fakultät IV Planen Bauen Umwelt und ist in 19 Fachgebiete gegliedert. Es ist umfangreich in der Lehre für die Studiengänge Architektur Bachelor und Master, Urban Design und Denkmalpflege eingebunden.
Das Institut für Architektur lädt alle Interessierten ein, über die Website der einzelnen Fachgebiete, durch Besuch des Architekturgebäudes und der Jahresausstellung (IfA-Ex), auf der jeweils am Ende des Sommersemesters die Studierenden die Arbeit des vergangenen akademischen Jahres präsentieren, an der Vielfalt der Aktivitäten teilzunehmen und am Geist des Instituts für Architektur teilzuhaben.
Jörg H. Gleiter (Prof. Dr.-Ing. habil., M.S., BDA)