Angewandte Biochemie
Molekulare Therapie

AG Fechner

(Leitung: Dr. Henry Fechner)

Entwicklung von onkolytischen Coxsackie B3 Viren zur Behandlung von Tumorerkrankungen

Onkolytische Viren sind neue vielversprechende Immuntherapeutika für die Krebstherapie. Sie infizieren Krebszellen, vermehren sich in diesen und zerstören sie, während eine Replikation in Normalzellen nicht stattfindet. Gleichzeitig führt die Infektion der Tumorzellen zu einer starken antiviralen und antitumoralen Immunantwort. In diesem Projekt beschäftigen wir uns mit der Entwicklung von onkolytischen Coxsackie B3 Viren (CVB3) für die Therapie des kolorektalen Karzinoms. Ausgangspunkt hierfür sind CVB3-Varianten mit starken onkolytischen Eigenschaften. Ein wichtiges Augenmerk ist die Sicherheit dieser Viren bei der Anwendung. Dazu werden spezifische Sequenzen (microRNA-Zielsequenzen) genutzt, welche inseriert im CVB3-Genom, die Virusreplikation in gesundem Gewebe, wie z.B. dem Pankreas und dem Herz, verhindern. Ein weiterer wichtiger Aspekt liegt in der Untersuchung zur Rolle des Immunsystems beim Einsatz onkolytischer CVB3. Darüber hinaus arbeiten wir an der Entwicklung tumorzellspezifisch-adaptierter onkolytischer CVB3. Es werden in vitro und in vivo (Mausmodelle) Untersuchungen an verschiedenen Tumormodellen (kolorektale Tumore, Peritonealkarzinose, Xenograft- und syngene Modelle) durchgeführt. Die Projekte werden durch das TU interne Förderprojekt ProTuTec, die Berliner Krebsgesellschaft und die Wilhelm Sander-Stiftung gefördert.

Entwicklung von anti-adenoviralen Therapien zur Behandlung schwerer systemischer Adenovirusinfektionen bei immunsupprimierten Patienten

Adenovirusinfektionen können bei immunsupprimierten Patienten, wie zum Beispiel bei Empfängern von Organtransplantaten, zu schweren lebensbedrohlichen Infektionen führen. In diesem Projekt werden verschiedene Ansätze einer antiviralen Therapie untersucht. Hierzu zählen lösliche Virusrezeptormoleküle, die die Andockstellen von Adenoviren an Zielzellen inhibieren, siRNAs mit denen spezifisch adenovirale Gene herunter reguliert werden, sowie neue antivirale Pharmaka, die die Virusbindung an die Zielzellen und die virale Replikation blockieren. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung strukturell modifizierter anti-adenoviraler siRNAs, sodass diese zum einen effektiv in Leberzellen in vivo aufgenommen werden und zum anderen lange stabil in den Zellen vorliegen. Dazu werden sowohl in vitro als auch in vivo (Hamstermodell) Studien durchgeführt. Das Projekt wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.