(Gruppenleiterinnen Dr. Johanna Berg, Dr. Beatrice Tolksdorf)
Reguläre 2D Zellkulturversuche spiegeln nicht die Verhältnisse in 3-dimensionalen Organen wider. Tierversuche sind ethisch bedenklich und aufgrund Spezies-spezifischer Unterschiede nur bedingt aussagekräftig für den Menschen. Daher beschäftigen wir uns mit der Entwicklung von 3D Organmodellen. Moderne 3D Biodruckverfahren werden eingesetzt, um humane Modelle für die Lunge und die Leber zu generieren und physiologisch zu charakterisieren. Um die Organmodelle physiologisch relevant zu gestalten, werden vaskuläre Strukturen in die Systeme gedruckt. In einem Kooperationsprojekt entwickeln wir ein Perfusionssystem für vaskularisierte, gedruckte Organmodelle.
Wir nutzen die Organmodelle dann für weitere Untersuchungen, beispielsweise für Infektionsversuche. Seit vielen Jahren beschäftigt sich die Arbeitsgruppe mit dem Einsatz der RNA Interferenz (RNAi)-Technologie als antiviraler Strategie. So konnten wir zahlreiche humanpathogene Viren, darunter Coxsackievirus B3, Parvovirus B19 und das humane Adenovirus, mittels RNAi in vitro und in vivo inhibieren. Kürzlich wurde eine siRNA identifiziert, die das SARS-Coronavirus effizient in Zellkultur inhibiert. Die modernen antiviralen Ansätze werden nun in den gedruckten Organmodellen weiterentwickelt. Weiterhin nutzen wir die Organmodelle für die Krebsforschung.
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