Das Projekt untersucht verschiedene noch vorhandene Fallbeispiele von Aufführungsräumen der Neuzeit in Bezug auf ihre Verträglichkeit gegenüber den modernen, ab 1550 aufkommenden Aufführungsgattungen - frühe Oper, Kammeroper, Konzert, einfache Gesangstimme, Stimme und Klang - bzw. die Diskrepanz dieser Räume von den vorgesehenen performativen Funktionen. In Frage kommen auch Stadträume (Piazze), die sehr häufig in den Renaissancestädten als offizielle Aufführungsorte für ephemere Theatervorrichtungen umgestaltet wurden. Im Frühjahr 2010 hat das Fachgebiet Audiokommunikation eine Forschungsreise zu Palladios/Scamozzis Teatro Olimpico in Vicenza unternommen, um im dortigen Theaterkomplex in zwei Räumen akustische Messungen durchzuführen. Die Ergebnisse dieser Forschung werden gemeinsam von den Projektteilnehmern demnächst in der Zeitschrift „Acta Acustica“ vorgestellt. Das Projekt entstand als Kooperation mit dem Teilprojekt Architekturbegriff der Frühmoderne (Die epistemologische Veränderung der Gattung Architektur durch ihren Austausch mit den Wissenschaften im Cinquecento) Sonderforschungsbereich 644 „Transformationen der Antike“ (Kunstwissenschaftliches Institut, Humboldt Universität).