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Pritzker Architecture Prize für TU-Alumnus Diébédo Francis Kéré

Eine großartige Würdigung seiner Arbeit hat der Alumnus der TU Berlin Diébédo Francis Kéré erfahren. Er ist mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnet worden, der weltweit als die bedeutendste Auszeichnung in der Architektur gilt. Der mit 100.000 Dollar dotierte Preis wird jährlich von der Hyatt-Foundation vergeben. Es ist das erste Mal, dass dieser an einen Architekten des afrikanischen Kontinents vergeben wurde.

„Francis Kéré leistet Pionierarbeit im Bereich der Architektur – nachhaltig für die Erde und ihre Bewohner*innen – in Ländern mit extremer Armut. Er ist gleichermaßen Architekt und Helfer und verbessert das Leben und die Erfahrungen unzähliger Bürger*innen in einer Region der Welt, die manchmal vergessen wird“, heißt es unter anderem in der Mitteilung des Preiskomitees.

Diébédo Francis Kéré wurde 1965 in Gando geboren, einem kleinen Ort in Burkina Faso. Bereits im Alter von sieben Jahren musste er seine Familie verlassen, um zur Schule zu gehen, da es im Heimatort keine passende Schule gab. In den Achtzigerjahren kam er nach Deutschland, legte hier sein Abitur ab und schrieb sich 1995 an der TU Berlin für das Fach Architektur ein. Sein komplizierter Weg zur Bildung ließ in ihm die Pflicht wachsen, etwas für die Bildung in seiner Heimat zu unternehmen. Nach dem Vordiplom fasste er 1998 den Entschluss, ein Schulgebäude in seinem Heimatort zu errichten. Damals wie heute ist es ihm wichtig, dabei lokale Materialien zu verarbeiten und die Bewohner*innen in das Projekt einzubinden.

Fachliche Unterstützung fand er bei der Durchführung seines Grundschulprojektes dabei auch bei Prof. Peter Herrle, der damals das Fachgebiet Architektur und Stadtentwicklung im globalen Zusammenhang HABITAT UNIT der TU Berlin leitete sowie bei dessen Kollegin Prof. Ingrid Goetz. Der Erfolg der Gando Primary School brachte Diébédo Francis Kéré einen ersten großen Erfolg ein. 2004 wurde er mit dem Aga Khan Award for Architecture ausgezeichnet, der als Architektur-Nobel-Preis der islamischen Welt gilt und mit dem renommierte, internationale Architekt*innen gewürdigt werden. Diébédo Francis Kérè war der erste „Berufsanfänger“, der mit diesem Preis geehrt wurde.  2003 beendete er sein Architekturstudium und gründete 2005 sein Architektur-Büro in Berlin.

Bald folgten weitere Grund- und Sekundarschulen, Hochschulen und medizinische Einrichtungen in Burkina Faso, Kenia, Mosambik und Uganda. Viele von Kérés Bauwerken befinden sich in Ländern Afrikas. Pavillons und Installationen entstanden in Dänemark, Deutschland, Italien, der Schweiz, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten.

Weiterführende Informationen

The Pritzker Architecture Prize

Portrait Diébédo Francis Kéré © Lars Borges

Diébédo Francis Kéré